Liebe Freunde‼️
Das war das Aggregationskonzert „Die Soultemperierte Vier“ am 03.09.2022 in der Friedenskirche Grünau:
Auch wenn die Vorzeichen für dieses Konzert denkbar schlecht standen, da das Friedenskonzert 2022 vom Verein verschoben werden musste und das wegen dieses unsäglichen Krieges in der Ukraine, war das Ergebnis doch sehr versöhnend. Aber eins nach dem anderen…
In diesem Jahr musste sich der KunstHofKöpenick e.V., wie er in seinem Statement unter www.kunsthofkoepenick.eu/friedenskonzert-2022 veröffentlichte, eingestehen, dass sein FRIEDENSKONZERT im Jahr 2022 nicht durchgeführt werden kann und traf die Entscheidung es zu verschieben und stattdessen ein Aggregationskonzert zu veranstalten. Jetzt ist der Name nicht so eingehend wie Friedenskonzert, gleichwohl trifft es den Nagel aber auf den Kopf, wenn man es in der philosophischen Betrachtung versteht, dass eine Aggregation die Zusammenführung einzelner Teile zu einem Gesamtprodukt darstellt, mit dem Problem alle Sichtwiesen in gerechter Weise zu berücksichtigen.
So traf man sich nun in kleinerer Runde mit 4 anstatt 7 Musikern, mit viel weniger Besteck, keine Videobeiträge, keine Monitorübertragung nach außen, dafür aber in kuscheliger und harmonischer Atmosphäre.
Wie schon in den vergangenen Jahren eröffneten der Pfarrer der Friedenskirche, Herr Ulrich Kastner, und der Bürgermeister von Treptow Köpenick, Herr Oliver Igel als Schirmherr der Veranstaltung, den Abend in der Friedenskirche Grünau mit sehr nachdenklichen und eingehenden Worten. Beide und dabei jeder auf seine Weise griffen die Positionen aus der Stellungnahme des Vereins zur Absage des Friedenskonzertes auf und positionierten sich mit klaren Worten zum Krieg in der Ukraine und forderten alle Anwesenden auf, nicht weg zu sehen und baten um Mitmenschlichkeit und Solidarität nicht nur mit den Ukrainern, sondern mit allen Menschen.
So betraten die vier Musiker angeführt von Pascal von Wroblewsky gefolgt von Michael Winkler Winkler (tp, tb), Reimar Henschke (p) und Tobias Unterberg (Vc) die Bühne und begannen ihr Programm „Die Soultemperierte Vier“ in eine positiv schwermütige Stimmung hinein – einer Art angespannten Traurigkeit gepaart mit einer vorfreudigen Erwartungshaltung.
Bach traf Jazz
Es war eine Gratwanderung zwischen Klassik und Moderne. So interpretiert, hatten die meisten Bach wohl noch nie gehört. Es war ausgesprochen spannend, Pascal von Wroblewsky zu beobachten und zu hören, wie sie selbst die einzelnen Töne aus den Instrumentalstücken zu Gesang werden ließ. Diese wahnsinnige Stimme dieser Frau ist ein Geschenk für jeden Zuhörer. Die Jazz-Improvisationen der vier Künstler waren beeindruckend. Das Publikum brachte große Begeisterung und Bewunderung für die einzelnen Darbietungen und dieses Projekt zum Ausdruck. Immer wieder gab es einzelne spontane Ovationen und lautstarke Zwischenbekundungen.
Und dennoch muss man fragen: „War es eine musikalische Herausforderung für das Publikum?“ … Ja, es war keine „leichte Kost“ für den Nicht-Jazz-Kenner und trotzdem oder gerade deshalb war es ein ganz besonderer Konzertabend, der noch lange nachklingen wird.
Und nach dem das Konzert in der zweiten Hälfte auch etwas harmonisch-souliger wurde, erklang als letzter Song „What a wonderful World“ in einer so berührenden Interpretation, dass den meisten Gästen die Tränen in den Augen standen. Kaum war der letzte Ton verklungen, verlangte das Publikum nach Zugabe und so – es wurden nicht alle Traditionen des Friedenskonzertes über Bord geworfen- flogen Flugblätter mit dem Text des Liedes „Wer möchte nicht im Leben bleiben“ von der Empore und gemeinsam mit den Künstlern sang man das Lied, welches die meisten textsicher, auch ohne Hilfe, hätten abrufen können.
So wurde dann doch der dramaturgische Bogen zu den vorangegangenen Friedenskonzerten gespannt und man konnte doch wieder erleben, wie viele Menschen gemeinsam zusammen einen wundervollen Moment genießen und sich gemeinschaftlich nach Frieden sehnen. So konnte man wieder mit Hoffnung auf Frieden in der Welt und dem Gefühl, mit dieser Hoffnung nicht allein zu sein, die Kirche verlassen.
Zu guter Letzt gab es auch noch die eingehend in den Reden beschworene Solidarität und alle Anwesenden spendeten in Summe 1.000€ für die Initiativen des Internationale Bund Berlin-Brandenburg gGmbH für 1. das Charlotte-Rose-Haus, einer neu gegründeten Erstaufnahmeeinrichtung / Notaufnahme für 12 unbegleitete minderjährige Geflüchtete im Alter von 13-17 Jahren und 2. dem Paul-Pohle-Haus, einem Wohn- und Sozialprojekt für Geflüchtete aus Kriegsgebieten. Zusätzlich kamen rund 650€ für die Ausbildung der Kinder des kürzlich bei einem tragischen Unfall verstorbenen Künstlers und Freund des KunstHofKöpenick e.V. Heiner Frauendorf zusammen.
Einfach großartig!!!
Das nächste FRIEDENSKONZERT wird am 01. September 2023, also am Weltfriedenstag stattfinden. Und wir hoffen sehr, dass der Name Programm ist.
Der KunstHofKöpenick e.V. bedankt sich bei allen Mitwirkenden!!!
Danke auch immer wieder der Kirchengemeinde Bohnsdorf/Grünau für diesen wunderbaren Ort und eure Gastfreundschaft. Stellvertretend erwähnt sei hier Pfarrer Ulrich Kastner!
Und wir danken natürlich der ganzen Crew und den Künstlern des Abends.
Ihr seid einfach die Besten!!!
Es war ein wunderbarer Tag mit euch/mit uns allen und VERSPROCHEN: Es wird wieder ein FRIEDENSKONZERT geben.
Und zwar hoffentlich am Samstag den 01. September 2023 um 19Uhr in der Friedenskirche Grünau.
VIELEN DANK, euer KunstHofKöpenick e.V.