Halleluja
was war das für eine grandiose Eröffnung. Alle waren auf den Punkt wieder da. Das Publikum, die Sonne, die Stimmung, das KunstHofKöpenick e.V. -Team, und natürlich Holly und sein fabulöses Kabinett des Glücks.
Von den Privilegien des Halbdunkels
sollten wir erfahren, aber auch von dem Privileg, dass das einzige Konzert des Jahres dieser grandiosen Band bei uns in der Altstadt Köpenick stattfindet. Wir fühlen uns geehrt…einerseits…. andererseits wirft es ein doch dunkles Licht auf die Live-Musikszene in unserem Land, wo es Bands dieser Kapellenstärke einfach immer schwerer haben, sich überhaupt noch Gehör zu verschaffen und Auftrittsmöglichkeiten zu bekommen. Ja sicher, Holly und sein Kabinett bieten jetzt nicht unbedingt Chart- oder Tanzmusik, obwohl doch einige Beine und Köpfe wippten, aber – bei aller Melancholie – unterhaltend war dieses dunkelschöne Konzert allemal! Und unsere Bühne mit 7 Leuten auch gut ausgelastet.
Unten
also schon zentral, aber eben aus Platzgründen eine Stufe vor den anderen agierend, ein großartig aufgelegter, stimmgewaltiger und (hört, hört) humoriger Holly, dahinter die wunderbare Backround Gesangsreihe mit Peggy Hoffmann, Lou Liberté Bouchardt und Frau Schmitt (die natürlich auch ergreifend Geige spielte, wie damals schon bei Subway to Sally), daneben sitzend und filigran die Gitarre bearbeitend Stephan Klement, über seiner Schulter an Piano und Bass dahingleitend (aber abwechselnd ☺) Georg Bauersfeld und nicht zu vergessen, das leider von allen optisch verdeckte Energiezentrum an den wunderbar durchsichtigen (akustisch, nicht optisch, wir sind ja hier nicht bei KARAT!) Drums Sebastian Meyer.
Der Circus
begann 11:25Uhr mit einer kurzen Einleitung vom Onkel mit der Laterne (Tobias), der aber postwendend das Wort an den Schirmherren der Saisoneröffnung Marco Brauchmann übergab. Der Stadtrat für Kultur (jaja UND Weiterbildung UND Schule UND Sport, wissen wir, aber wir bieten ja extra KEINEN Frühsport☺) ließ es sich nicht nur nicht nehmen, alle nach der Winterpause herzlich zu begrüßen, sondern bedankte sich auch explizit beim ganzen KunstHof-Team für, die nun schon über so viele Jahre geleistete, ehrenamtliche Arbeit zum Ermöglichen der Teilhabe an Kultur für alle. Vielen Dank Herr Brauchmann, wir wissen, das zu schätzen und wie der Onkel mit der Laterne in seiner Schlussrede schon an die versammelte Politprominenz sagte: „Bitte überschütten Sie uns mit Kohle, um den Standort vielleicht doch noch für uns zu sichern, es ginge so viel mehr als „nur“ der Sonntag. Aber dafür müssten eben 60.000€ im Jahr her…Vielleicht gehen doch alle noch mal auf die Suche nach geeigneten Töpfen?“ ☺
Zwei Sekunden
könnte man ja mal darüber nachdenken und bei der Gelegenheit können wir hier ja alle anderen Kommunalpolitiker erwähnen, die den Weg zur Eröffnung fanden. Aus unserem Bezirksparlament (BVV) waren vertreten: Petra Reichardt und Hannelore Eckert und aus dem Abgeordnetenhaus Berlin waren vertreten, die direkt gewählten Vertreter: aus dem Wahlkreis 5 (also vom KunstHof bis Müggelheim), Martin Sattelkau und Maik Penn, Wahlkreis 6 (Köpenick Nord über Friedrichshagen bis Wilhelmshagen) und…natürlich kiekte auch mal wieder Marek Bauer (Die Partei) vorbei. Köpenick soll ja schließlich Hauptstadt werden. Nu ja…Von mir aus auch nur Bohnsdorf…
Wo ist der Hund
ist ein Lied von Dirk Zöllner, welches in einer ganz eigenen neuen Version vom Kabinett zum Besten gegeben wurde und ein guter Impuls, um gleich mal zu erwähnen, wer uns an musikalischen Gästen so besuchte am vergangenen Sonntag. Dirk (Zöllner) war also höchstselbst zugegen, klappt ja auch nicht immer, weil am Wochenende natürlich oft unterwegs, aber zur Eröffnung ließ er es sich nicht nehmen, wie auch André Drechsler (Jessica, Pankow), wir haben uns sehr gefreut, Dich wieder zu sehen…aus Gründen! Auch nicht zum ersten Mal, aber auch immer gern gesehen, Werther Lohse (LIFT) hat uns beehrt, Patti Heidrich schaut ja auch gerne mal mit und ohne ihre zwei Kapellen (Steinlandpiraten und Unbekannt Verzogen) vorbei und war mit einem ihrer Mitmusiker Thomas Eichler da, wie auch Arno Schmidt…. und, welch Freude, Ally Storch alias Ally the Fiddle war zum ersten Mal bei uns auf dem Hof. Sie spielt ja aktuell bei Subway to Sally, wo ja Frau Schmidt (wie vorhin schon erwähnt) einst geigte. Tobias hat ja Subway auch mal auf ein paar Touren begleitet, man kennt und schätzt sich also in der Szene…auch beim äußerst erfolgreichen Benefizprojekt für das Friedensdorf International „Nein, meine Söhne geb ich nicht“ von „Reinhard Mey & Freunde“ waren sowohl Ally, als auch Frau Schmidt, Tobias (als b.deutung) und Holly dabei. Um die 20Mio Klicks alleine auf YouTube und inzwischen über 100.000 € kamen durch den Song als Spende zusammen. Übrigens, auch Moira von NERVLING war bei diesem Projekt mit dabei, NERVLING kommen ja am 1.September auf den KunstHof. Juchu…
Im Nebel
kann man sich leicht verfahren, so wie ich mich mit dem letzten Absatz, aber…wir finden es wirklich klasse, wenn Musikerinnen und Musiker uns besuchen, weil…es ist hinlänglich bekannt, wenn man selbst permanent Musik macht, dann geht man nicht oft noch auf die Konzerte der Kollegen. Da muss schon alles passen. Terminplan, Kollegen und eben auch der Ort! Und falls ich jetzt noch einen Musiker übersehen habe, dann liegt es daran, dass der Hof wirklich bis auf die Wiese heraus so gefüllt war, dass so einige aus dem Team aus dem Grinsen gar nicht mehr herauskamen…gell Nina?
Leichtigkeit
war greifbar und spürbar, nach dem langen Winter und den immer wiederkehrenden Sorgen um den Standort. Und auch dem so zahlreichen Publikum merkte man an, dass es viel zu lange ohne das sonntägliche Gemeinschaftsritual auskommen musste. Der Vormittag zog auf einer Welle vorbei, einer gemeinsamen Welle zwischen der Band, dem KunstHof-Team, unserem Stammpublikum und den extra angereisten Fans von Holly und Konsorten. Schön, dass auch ihr den Weg auf euch genommen habt. Sicher habt ihr ein KunstHof-Programm mitgenommen und vielleicht schaut ihr ja mal wieder bei uns vorbei. Gute Stimmung könnt ihr jedenfalls!
Irgendwann
muss leider alles enden, bei uns eben durch die obligatorische „Geldsammelrede“ und dem, seinem Titel inzwischen entwachsenen, „Geldsammelkind“ Anna (DANKE). Die Spenden flossen reichlich, was bei dieser Kapellenstärke auch nötig war, Danke liebes Publikum!!! Danke auch der Laubinger Eventagentur, die uns immer in den Winzerfrühling integrieren und ihre Bühne im Luisenhain am Sonntag erst eröffnen, wenn auf dem Hof der letzte Ton verklungen ist, Danke liebe Sonne und Danke, dass es endlich wieder losgeht.
Muscheln am Strand
Nach drei Zugaben endete das Konzert wie es begann. Mit Sonne, nicht nur im Herzen!
Halleluja
gez.Plisch
weiter geht es am SONNTAG :
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken.
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick.
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Alt Köpenick 12. Einlass jeden Sonntag ab 11Uhr – EINTRITT FREI –
Alle Konzertberichte des Jahres zum Nachlesen findet ihr auf unserer Website unter dem Reiter APRÈS CHURCH – Alle Konzertberichte
https://kunsthofkoepenick.eu/category/allgemein/
Fotos: Dietmar Marquardt, Norbert Milzow