Ausreißerin
Runaway also, so beginnen wir mal heute den Bericht und nein, wir sind nicht voreinander ausgerissen, im Gegenteil, es war ein Vormittag geprägt von gegenseitiger Anziehung und nebenbei ein programmatischer Ausreißer in unserem wöchentlichen Sonntagskosmos, weil wir es uns ja lediglich zu den Köpenicker Festen erlauben, auch mal ne Band mit Schlagzeug zu präsentieren. Und überhaupt mit Wumms kann man sagen. Und gewummst hat es reichlich!
IndiJana & the Bandits
gaben sich die Ehre und wir müssen gleich zu Beginn mal die ganze Kapelle vorstellen, denn jede und jeder Einzelne ist eine Wucht am jeweiligen Instrument und so erlebten wir
Igor Prjahin (Schlagzeug), Jenny Conrad (Bass und Gesang), Jakob Deider (Gitarre), Matze Stolpe (Harp, Gitarre und Gesang) und IndiJana (Gitarre und Gesang, außerdem Songschreiberin und Bandleaderin)
Die einzelnen Teile wie gesagt sind wunderbar, aber das muss nicht in jedem Fall auch eine gute Band ergeben, in diesem Falle wäre gut noch untertrieben, hier fügen sich die einzelnen Teile zu einer einfach großartigen Band, was sich dann nicht nur in den eigenen Songs wiederspiegelt, sondern oft gehörtes, also Klassiker des Blues’n‘Roll in einem so frischen Gewand erscheinen lässt, dass es nie angestaubt oder nachgespielt klingt. Wenn Spielfreude, Können und das Verständnis füreinander zusammentreffen, wenn man sich gegenseitig Raum lässt und Freude daran hat, altes Liedgut zu seinem eigenen zu machen, dann kann sogar ein uralter Elvis Song auf einmal mit einer Frische daherkommen, die einen den Elvis im Original vergessen lässt. Mysteriös.
Ich kann den Regen nicht ertragen
Wir auch nicht (jedenfalls nicht Sonntag von 11Uhr bis 13Uhr...sonst gerne) und daher hatten wir für heute (schon wieder) mit Petrus bestes Wetter vereinbart 😉 Nicht zu warm und nicht zu kalt, trocken und angenehm. Ein Vormittag, wie geschaffen für uns und unser treues Publikum, welches dann auch wieder in Massen den Hof flutete. Das (und nur das) sind die Fluten, die wir und die von uns eingeladenen Künstlerinnen und Künstler schätzen und brauchen. Auf Güsse von oben können wir verzichten, auf künstlerische Ergüsse hingegen nicht, also ihre lieben Leute. Flutet bitte weiter den KunstHof und erzählt es auch weiter herum…steter Tropfen höhlt nicht nur den Stein, nein…steter Tropfen hat unsere Sonntage zu dem gemacht was sie sind!
Friedenslied
American Men…ein Song aus eigener Feder und nach eigener Aussage der lauteste Song an diesem Vormittag ist eigentlich gar kein neuer Song, aber leider eben wieder aktuell und rutscht somit derzeit wieder in die Konzerte der Band. Ein kraftvoller Song, aber seien wir ehrlich, es gibt so viele gute Friedenslieder auf dieser Welt und trotzdem wünscht man sich heimlich, dass dereinst die Leute die solche Lieder hören sich fragen werden: „Worüber sangen die damals, was genau war denn da los? Unverständlich“ Das wäre doch toll!
Ich brauche keinen Arzt
mal wieder ein Klassiker und nein…wir brauchen auch keinen Arzt, wir brauchen nur unsere Sonntage in Gemeinschaft mit toller Musik und dem Gefühl, dass wenigstens der kleine Frieden noch möglich ist. Wie soll es denn sonst im großen Gelingen, was erwarten wir denn eigentlich von Staatsgebilden oder Bünden, wenn wir es selbst im Kleinen verlernen, zu streiten, ohne uns (und sei es verbal) die Köpfe einzuschlagen. Kümmern wir uns also um das was wir (alle) jeden Tag beeinflussen können. Den kleinen, den einfachen Frieden! Nicht nur am Sonntag, aber da können wir uns gemeinsam die Kraft dafür holen.
Nach Hause kommen
so fühlte es sich durchgängig an, Jakob und Matze kennen den KunstHof ja schon, aber auch Jenny, Igor und IndiJana waren von 0 auf 100 in unserem Kosmos angekommen. Ein perfektes Match für einen perfekten Vormittag.
Träume weiter
Den Prinz auf m weißen Pferd gibt es nicht, meint dieses Lied…Matze hingegen meinte, ihm fehle lediglich das Pferd und der Onkel mit der Laterne und Köpenicker Stadtstreicher hatte die gleiche Idee im selben Moment, aber kein Mikro zur Hand 😉 Außerdem hat er ja längst gefunden, was nach Aussage des Folgeliedes so schwer zu finden ist
Wahre Liebe ist schwer zu finden
wurde kurzerhand als Anlass zu einer Umfrage genommen und die endete erschütternd, Viele Arme gingen nicht hoch auf die Frage hin, wer seine wahre Liebe schon gefunden hat. (Katjas und Tobias` Arme wurden jedoch gesichtet, wie schön, dass nicht nur einer von beiden die Ärmchen hob…beruhigend 😉 ) Woran lag es denn liebes Publikum? An fehlender Kraft kann es nicht gelegen haben, denn mitgesungen habt ihr dann doch recht kraftvoll und auch das aneinanderschlagen der Handflächen zwischen den Liedern offenarte keinerlei Schwächen. Ein
Mysteriöser Zug
von euch wertes Publikum, der einer Klärung bedarf, während es aber in diesem Titel wirklich und wahrhaftig um einen, wenn auch imaginären, Zug geht. Ihr erinnert euch an den Anfang des Berichts und an Elvis? Gesungen von Matze jedenfalls mit einem wieder einmal gigantischen Gitarrensolo von Jakob und einer wie oben erwähnt insgesamt spielfreudigen tollen Band, die so gar keine Lust hat verstaubt zu klingen, war auch dieser Song eine den ganzen Körper durchzuckende Freude und Elvis sei hier nur aus Höflichkeit erwähnt, er möge verzeihen, dass er nicht vermisst wurde.
Genieße Deinen Kick
auf der Route nach Köpenick…
Das ist zurzeit das Motto von uns durch Baustellen umzingelten Insulanern. Klar, die Route 66 hat einiges zu bieten, vor Allem freie Fahrt, aber der eigentliche Kick besteht doch darin, sich auf dem Weg zum schönsten Bezirk von Berlin, oder auch nur innerhalb von Köpenick, durch die unzähligen Sperrungen und Baustellen zu hangeln, um dann letztendlich irgendwann und irgendwie irgendwo anzukommen. DAS ist Abenteuer, DAS ist Quality Time und da kann sich die Route 66 mal aber ganz hinten anstellen. Sowas gibt es nur bei uns und deshalb diesmal schon an dieser Stelle der Hinweis auf die Seite des Tourismusvereins mit aktuellen Baustellen und BVG Informationen. Es wird nicht leichter in nächster Zeit. Also geht alle früher los, dann schafft ihr es auch zum Konzertbeginn um 11.30Uhr 😉
Ach so…n kleiner Funfact, falls sich jemand fragen sollte, warum nun auch zeitgleich das Stromnetz Berlin begonnen hat die letzten freien Flecken zu sperren um sie umzugraben. Nun…ganz einfach, ihr erinnert euch ja sicher an den laaaangen Stromausfall in Köpenick 2019!? Ja sicher…na jedenfalls – in Aufarbeitung des Dramas wurde bemerkt, dass es ein paar Dinge zu restaurieren gilt, wenn sich das in dieser Form nicht bald wiederholen soll. Und dann wurde geplant…und geplant…und…geplant..und…geplant…und…………….
ZACK
Nur 6 Jahre später war man sich doch tatsächlich darüber im Klaren was zu tun ist…und zwar SOFORT…also… unverzüglich…n paar Monate vorher oder n Jahr später wäre einfach nicht gegangen, das hätte den Kick von uns Köpenickern und speziell den Kick der Insulaner und Anrainer doch zu sehr geschmälert. Nein…, wenn schon, denn schon und …ganz wichtig…
ÜBERRASCHEND
…ihr könnt ja mal fragen, wer darüber informiert wurde und wann…Kleiner Tipp: Fragt nicht! Teile der Antwort könnten die Bevölkerung erschüttern 😉.
Überraschend schnell war dann auch der Vormittag schon fast wieder vorbei. Der Onkel mit der Laterne Tobias enterte die Bühne für einen Schnelldurchlauf der Geldsammelrede und das aus Gründen. Danke an Laubinger Event für das Verzichten eines Bühnenprogramms im Luisenhain zu Gunsten unserer Spielzeit. Im Gegenzug sind wir dann aber auch pünktlich 13Uhr fertig und das inklusive der Zugaben, so ist der Deal, da beißt die Maus kein` Faden ab. IndiJana und alle Banditen hätten noch gewollt, das KunstHof Team war sowieso in Feierlaune und das Publikum forderte lautstark nach der Zugabe noch mindestens eine weitere, aber…Versprochen ist versprochen und so spielte pünktlich 13Uhr Neil Young (glaube ich😉) auf der Luisenhain Bühne.
Der kurze Applaus gebührte, wie üblich, dem Team, danke euch allen, Danke auch unseren Geldsammelkindern der zweiten Generation Frida und Sofia, sowie Kerstin, die unterstützend in Richtung Wasser sammelte. Danke natürlich auch dem wie immer großartigen Publikum. Der größte Dank aber geht an IndiJana & The Bandits für einen Vormittag mit Wumms und Herz.
Blues
den hatten wir reichlich heute und auch wieder nicht, denn traurig verließ hier keiner den Hof! Sondern voller Energie und beschwingt. Während sich die Band(e) den Kick auf dem Weg aus Köpenick heraus besorgte, saßen Teile des Teams noch bis in den Abend zusammen auf der Schloßinsel und kosteten sich durch diverse Rebsorten. Zu erwähnen wäre noch der erneute Besuch von Liane und Norbert (Duo ›con emozione‹), die im Mai bei uns auf der Bühne gastierten und nun immer mal einfach mal so zu Besuch kommen. Und beide waren bis in die Abendstunden mit dabei, bevor sie sich dann wieder auf den Weg ins ferne Rathenow machten…Mit Bus und Bahn! Wie das ausgegangen ist, werden wir uns berichten lassen, wahrscheinlich aber auch mit KICK 😉
Das Leben ist schön!
Gez. Plisch
NÄCHSTEN SONNTAG – GEHT ES WEITER MIT
https://kunsthofkoepenick.eu/veranstaltungen/apres-church-auf-dem-kunsthofkoepenick-blackbird-2/
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick
– Alt Köpenick 12 – Einlass 11Uhr – EINTRITT FREI –
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Alle Konzertberichte des Jahres zum Nachlesen findet ihr auf unserer Website unter dem Reiter APRÈS CHURCH – Alle Konzertberichte
https://kunsthofkoepenick.eu/category/allgemein/
Fotos: Norbert Milzow
































