Die einfachen Dinge
sind doch manchmal nicht so einfach, wie Thorsten auch in einer seiner Ansagen bemerkte. Jahre können vergehen, bevor man sich als Band durch die Après Church Warteliste gearbeitet hat und so kam es nebenbei von der ersten Bewerbung der „Blumen” und auch einem Besuch von Thorsten auf dem KunstHof (beim Konzert von Ronja Maltzahn) bis zum heutigen eigenen Konzert zu gleich mehreren Umbesetzungen der Band „das mit den blumen tut mir leid”
In einem kleinen Zimmer in Paris
nein, vielmehr in Neukölln wurde diese Band erdacht und gegründet und schlug heute in einer einmaligen Besetzung bei uns auf, namentlich mit Gründer und Mastermind
- Thorsten Rheindorf an den Tasten inkl. Akkordeon, Gesang und (sehr kurzweiliger) Moderation
- Christian Zurek an der Gitarre
- Amit Shtriker am Bass
- Hauke Böker an den Drums
Und dazu gibt es gleich einiges zu erzählen, Hauke himself, spielte am Vorabend noch mit einer anderen Band auf einem Festival in Belgien und man mag es als BERliner kaum glauben, sein Flieger landete pünktlich und somit war er, zwar nach dem Einlass, aber dennoch gerade noch rechtzeitig für einen sehr kurzen Soundcheck auf dem Hof und trommelte souverän und versiert als wär nix gewesen. Er ist, wie auch Amit, neu in der Band, spielte also sein erstes Konzert, hatte aber immerhin schon 3 Proben mit den „Blumen”, während Amit am Bass sein allererstes Konzert mit dieser Band nach nur einer Probe spielte. Bei Beiden war kein Fremdeln zu spüren. Das war ne Runde Sache und es ist ja kein Geheimnis, dass gerade Schlagzeug und Bass zusammen funktionieren müssen, damit eine Band funktioniert.
Solides Fundament ist gefragt. Check, passt!
Thorsten Rheindorf
ist also die Konstante im Konstrukt, die Band ist sein Baby und er versucht, sie immer wieder über verschiedenste Besetzungen am Leben zu halten. Ich habe mich ja in vielen Konzertberichten schon dazu geäußert, was es heißt, in heutigen Zeiten eine Band am Leben zu halten. Es bräuchte einfach viel mehr Orte, wie den KunstHofKöpenick, mit einem kulturverrückten Team und einem solchen Publikum, was nicht nur zuhört, sondern auch versteht, dass Musiker eben nicht alleine vom Applaus leben können. Und ja, klar könnte Thorsten auch alleine nur zum Klavier performen, aber gemeinsam mit anderen ist es nun mal viel schöner und so heuert Kapitän Thorsten immer wieder neue Mitstreiter an und muss das bald schon wieder tun, denn Christian, der übrigens ein ganz hervorragender Gitarrist ist, hatte bei uns seinen letzten Gig mit der Band. Aus Gründen. Und daher ergab sich also für den heutigen Tag wirklich eine einmalige Besetzung die es bisher noch nicht gab und eben auch nicht wieder geben wird. Sehr schade!
Dann lieber Krieg
Ein Titel, der erst einmal aufhorchen lässt, sich aber um den zwischenmenschlichen privaten Krieg dreht und das Ergebnis von 7 Jahren ON/OFF Beziehung ist. Wie es überhaupt heute sehr viel um Liebe und Beziehungen ging. Ging es in den letzten Wochen eher um Heimat, Sehnsucht und den Blick über die Grenzen nach Kurdistan oder die grüne Insel, schauten wir heute eher ins Innere, in das Private. Der Eine und die Andere wird sich gespiegelt gefühlt haben und speziell dieser Song hatte auch was die Lautstärke betrifft den größten Ausbruch, musste er auch haben rein thematisch. Grüße gehen raus an die Zarin!
Lisa
Hier ging es eher ruhiger, chansonhaft zu und diese LISA aus gleichnamigem Lied würde sehr gut zu uns auf den KunstHof passen.
LISA wartet, wenn sie wartet, sie geht vor die Tür, wenn sie was erleben will, sie hat kein Spotify, kein WhatsApp, Tik Tok ist für sie nur ein Geräusch und…sie redet noch mit Menschen.
Wenn sie Lust auf Party hat, dann geht sie einfach hin. Lisa ist durch und durch ein analoges Mädchen und würde sie in unserer Nähe wohnen, dann käme sie sicherlich jeden Sonntag zum Après Church, um mit uns, mit euch, zusammen zu sein.
Ihr Leben besteht nicht aus Nullen und Einsen und wenn was schief geht, dann geht eben was schief…gell ihr Blumen ☺…Was solls, das ist live, das ist sogar Life, also Leben. Wichtig ist, dass es weitergeht! ☺
Blaue Augen
wäre noch zu erwähnen, eine der raren Covernummern im Programm, janz anders, janz Blumen und doch natürlich vertraut und somit mitsingbar, was vom Publikum auch gleich genutzt wurde. Toll!
Was kostet die Welt
ist die Frage, die sich immer wieder stellt – am Ende doch gar nicht so viel, wenn wir nur alle mal wieder ein wenig zusammenrücken, die Gräben schließen und immer wieder erst einmal im Kleinen versuchen, was wir im Großen erwarten.
Nebenbei war „Was kostet die Welt“ ein gutes Stichwort für den „Onkel mit der Laterne“ Tobias, der heute mal wieder auf Kurzurlaub da war und also somit höchstselbst zu seiner berüchtigten Geldsammelrede anhub, bevor er zum Trio-Infernale-Soundcheck nach Rostock eilte. Der KunstHof eigene „Kurze Applaus“, also unser Applausometer zeigte deutlich einige neue Besucherinnen und Besucher. Das ist schön, kommt gerne wieder und empfehlt uns auch weiter.
Da fällt mir gerade ein, Thekla Apitz war heute zu Besuch. Wir kennen sie ja vom „Duo Adriana“ mit Paula Linke und am 4.Mai 2025 wird sie mit der Band „EINZELTEILE“ bei uns auf dem KunstHof sein!
Da unsere eigentlichen und von uns ausgebildeten Geldsammelkinder über die Ferien von ihren Eltern ausgesetzt wurden, das eine in Frankreich, das andere in Trier, sprangen unsere Katja (heute mit zwei lustigen Zöpfen verjüngt) und erstmals der liebe Hannes als solche in die Bresche.
Danke ihr zwei. Toll gemacht, nur leider ist Hannes jetzt auch für ein paar Wochen im Urlaub, wir müssen also von Woche zu Woche sehen, wie wir die Stellen ausfüllen.
Zu erwähnen wäre aber auf jeden Fall auch noch Simon, der heute den Merch-Stand betreute und zusätzlich Amit seinen Bass-Amp zur Verfügung stellte. Danke auch dafür!!!
Als „Hauptsponsor“ wurde heute Randolf auserkoren, dem fälschlicher Weise vom Onkel mit der Laterne 3 Renten und somit 3 Rentenerhöhungen angehängt wurden. Dabei sind es doch ganz 4, die der Randolf bezieht!
Sorry für den Fauxpas! ☺Was jedoch richtig ist, dass es sich der Randolf leisten kann Kohle bei Hertha zu versenken, wo er auch Vereinsmitglied ist. Wir lieben ihn trotzdem und haben ja sogar eine KunstHofKöpenick Hertha/Union Freundschaftsgruppe…da wären wir wieder bei den kleinen Dingen, die das Leben so schön und so viel einfacher machen können, wenn man eben nicht alles so verbissen sieht! Danke Randolf! Denn…
Liebe ist Freiheit
hieß es im letzten Song im Set und wenn wir uns alle gegenseitig die Freiheit lassen, ein wenig anders zu denken und zu fühlen als das Gegenüber, dann können wir uns viel besser lieb haben!
Das Publikum jedenfalls hatte die Band lieb und erbat eindringlich und lautstark Zugaben.
Die dann auch erfüllt wurden. Gleich zwei davon gab es und mit
Alles aus Liebe
endete dieser wunderbare, sonnengeflutete, sehr heiße Vormittag pünktlich um 13 Uhr, wie es die amtlich verordnete Mittagsruhe für alle Menschen in der Altstadt von Köpenick vorschreibt.
Noch einmal gehen Grüße über die Dahme.
Alle aber wollten noch nicht ins Bett und so schwang der Nachmittag noch ein wenig auf dem Hof nach und Teile des Teams saßen, wie immer, auch danach noch zusammen, allerdings ohne den „Onkel mit der Laterne”. Der war ja da schon in Rostock.
Gez. Plisch
Sonntag sehen wir uns wieder bei:
https://kunsthofkoepenick.eu/veranstaltungen/apres-church-auf-dem-kunsthofkoepenick-pippo-miller/
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken.
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick.
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Alt Köpenick 12. Einlass jeden Sonntag ab 11Uhr – EINTRITT FREI –
Alle Konzertberichte des Jahres zum Nachlesen findet ihr auf unserer Website unter dem Reiter APRÈS CHURCH – Alle Konzertberichte
https://kunsthofkoepenick.eu/category/allgemein/
Fotos: Dietmar Marquardt, Norbert Milzow und Ronny Pabst