Volkslieder
Was genau soll das eigentlich sein, ein Volkslied? Wikipedia sagt: „Das Volkslied ist ein Lied, das die weitestmögliche Verbreitung in einer sozialen Gruppe und durch diese findet. Volkslieder lassen sich nach musikalischen, sprachlichen, gesellschaftlichen und historischen Merkmalen unterscheiden. Gemeinsame Sprache, Kultur und Traditionen kennzeichnen sie. Regionale Varianten bei Text und Melodie sind möglich.“ Ja, nun gut…nach dem letzten Sonntag, würde ich sagen: „Volkslieder sind die, die jeder kennt und alle mitsingen können.“
Doch fangen wir vorne an…
Am Sonntag früh um 9Uhr trafen sich wieder alle verfügbaren fleißigen Helfer des KunstHofKöpenick e.V. zum lustigen Aufbauen und Herrichten des Hofes und da die Wetterlage recht unklar war, bedeutete das, u.a. auch die Pavillons aufstellen und Schirme und Decken bereitlegen, denn lieber haben als brauchen. Kurz nach 9h standen auch schon beide Künstler mit Sack und Pack in der Türe, sodass auch die Bühne eingerichtet werden konnte.
Also… Kaffeemaschine an, Tresen check, Ton läuft, Tore auf und Bühne frei…
Die Gäste strömten herbei und im NU waren alle Verfügbaren Plätze belegt, es war wieder richtig voll und zu den vielen bekannten Gesichtern gesellte sich auch wieder das ein oder andere neue Gesicht. Es ist schön zu sehen, dass das Konzept sich immer noch herumspricht und der KunstHof noch immer Zulauf erfährt. Und auch unsere beiden „neuen“ Nachbarn vom Altstadttheater Benjamin Stoll & Loretta Müller haben es endlich mal geschafft. Schön! Schaut auch gern da mal vorbei: https://altstadttheater-koepenick.de/ , ein Besuch lohnt sich immer und wer keine Ideen hat, was man so zum Geburtstag oder Weihnachten schenken kann, ein Besuch im Theater wäre ein kleiner Tipp von mir 😉.
Da auch Tobias wieder von seiner letzten Tour zurück war, eröffnete er den Tag mit unserem KunstHof-Song von Ellis Enkel, sozusagen als Einstimmung…so zum Warmsingen. Dann enterten Micha Seidel und Felix Lauschus die Bühne und legten, ich glaube gleich mit einer Polka los (Micha Seidel war ja mal bei den Polkaholix…aber das nur am Rande). Das heizte gleich gut ein und alle waren auf Betriebstemperatur.
Danach folgten 1,5 Stunden beste Unterhaltung. Gespielt wurde, was das deutsche Liedgut hergab. Vom „Heideröslein“, über „Horch, was kommt von draußen rein“ bis „Der Mond ist aufgegangen“, alles fand seinen Platz und alles, wirklich alles, wurde vom Publikum lautstark mitgesungen. Auch geografisch wurde Deutschland durchquert…Selbstverständlich gaben Micha und Felix für die Berliner „Bolle reiste jüngst zu Pfingsten“ zum Besten, aber auch die weniger verständlichen Regionen, wie z.B. das Arzgebirg (Erzbebirge) wurden musikalisch bedacht. Hieß es im Lied doch: „Denn de Schamme, Schwamme, Schwamme die sei gut, waar viel Schwamme isst, dar spart es teire Bruut…“ ( gut das ich das übersetzen kann 😉 – „Denn die Pilze, Pilze, Pilze, die sind gut, wer viele Pilze isst, der spart das teure Brot..“) oder in Plattdeutsch schallte es: „Dat du min Leevsten büst, dat du wull weest. Kumm bi de Nacht, kumm bi de Nacht, segg, wo du heest!“ (das bedarf wohl keiner Übersetzung). Und auch jodelnd machte Micha eine gute Figur…Wobei ich beim Jodeln immer an Loriot denken muss…
Bandscheibenvorfall
Große Begeisterung lösten auch die, sagen wir, etwas angepassten Songs aus. So wurde z.B. aus Guantanamera kurzerhand Bandscheibenvorfall…la lala Bandscheibenvorfall…Bandscheibenvooorfall, ich sag nur Bandscheibenvorfall… (die Musik müsstet ihr im Ohr haben, auch aus dem Stadion schallt es ja des Öfteren „Hey, FC Union…“). Es wurde viel ge- und besungen (Arschgesichter, totgeschlagene Pfaffen, Gendermann…) und es wurde viel gelacht!!! Das war das Beste, es wurde so viel gelacht und Lachen ist gesund, es hält jung, es lässt dich die Sorgen vergessen, es ist ansteckend, aber nicht gefährlich, wir sollten viel mehr lachen!!! Und nicht nur die Texte gaben Anlass zum Lachen, sondern auch die lustigen Anekdoten dazwischen. Da störte auch der kurzzeitig aufkommende Regen nicht. Die Zeit verging wie im Flug. Man ließ noch kurz die Gedanken frei und dann kam sie auch schon, die Rede vom Onkel mit der Laterne. Tobias erläuterte also kurz das Konzept „Einer trage des anderen Last“ und was da mit kultureller Teilhabe zu tun hat, wer hier noch mal nachlesen möchte, was der Kunsthof so macht und wie das so ist, dem empfehle ich die webseite www.kunsthofkoepenick.eu und die zahlreichen Konzertberichte, alle zu finden unter: https://kunsthofkoepenick.eu/category/allgemein/.
Die unterschiedlichen Appläuse wurden ausgeführt und Geldsammelkinder waren diesmal in mehreren Generationen da: Anna nahm die beiden Mäuse Sofia und Frida an die Hand und Frida legte ihren „Opa, ich möchte ein Eis – Blick“ auf. Das zieht immer und so auch bei unserem herausragend musikalischen Publikum 😊. Danke ihr drei! Danke dem Publikum und danke liebes KunstHof-Team!!! Ihr seid spitze!!!
Da fällt mir auf, ich habe noch gar nichts zur musikalischen Darbietung der beiden geschrieben. Aber auch die ist nur in den höchsten Tönen zu loben! Felix überzeugte dabei am Klavier und an der Gitarre, auch wenn die wohl etwas zickig war, und Micha spielte am Bandoneon, der Trompete, sowie an einer ganz kleinen Gitarre, die schon merklich nach Ukulele aussah 😉 (Insider), auf. Man möge es mir nachsehen, sollte ich das eine oder andere Instrument unterschlagen haben, ich bin mir sicher, die beiden haben noch ein paar mehr in petto.
Ein großes Dankeschön an Micha Seidel und Felix Lauschus!! So schön war Volksmusik schon lange nicht mehr!
Nächste Sonntag freuen wir uns auf Marubia und Fontaine Burnett, zusammen sind sie Kala Kymata:
https://kunsthofkoepenick.eu/veranstaltungen/apres-church-auf-dem-kunsthofkoepenick-kala-kymata/
Gez. Plischka
Und hier wie immer der Hinweis auf die Seite des Tourismusvereins mit aktuellen Baustellen und BVG-Informationen, damit ihr gut und rechtzeitig zum Aprés Church kommt. Denn frühes Kommen, sichert gute Plätze!
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken.
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick.
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Alt Köpenick 12 – Einlass ab 11Uhr – EINTRITT FREI –
Alle Konzertberichte des Jahres zum Nachlesen findet ihr auf unserer Website unter dem Reiter APRÈS CHURCH – Alle Konzertberichte
https://kunsthofkoepenick.eu/category/allgemein/
Fotos: Norbert Milzow