Einiges war diesmal anders als beim letzten Besuch von TONI KATER im August 2020. Zum einen natürlich das Wetter. Diesmal hat es gepasst! Sonne satt, obwohl ja keiner Angst haben muss, nass zu werden, aber ein paar Leute kostet es doch immer. Nicht diesmal! Voller Hof, beste Laune und…hört, hört – PÜNKTLICHE GLOCKEN von der Stadtkirche. Und so begann unser gemeinsamer Vormittag pünktlichst mit dem letzten Glockenschlag um 11.30Uhr und zwar mit einer Fabel über einen Hirsch der zur Pasta laden will, aber an den Wünschen der geladenen Gäste scheitert… Am Ende tut`s eben auch die Bohnensuppe.
Überhaupt die Fabeln, die unter Tonis Geburtsnamen „Anett Ecklebe“ erschienen sind, haben so manches zu bieten und wer es verpasst hat, am Sonntag ein Büchlein zu kaufen, der kann das ja hier nachholen:
WAS WAR NOCH NEU?
Der Einsatz von begleitenden Playbacks und dem Klavier. Das machte den Vormittag sehr abwechslungsreich und spannend. Es gab also, wie beim letzten Mal, Lieder zur Gitarre, aber eben auch Lieder zum Klavier, Lieder zum Halbplayback UND alle Kombinationen die sich daraus ergeben. Wer dabei war, weiß was ich meine, wer nicht, strengt sich jetzt in seiner Vorstellung mal kurz ein wenig an 😊
DAS KLAVIER
wurde dem KunstHof im Übrigen dauerhaft überlassen von Franzi und Simon…ja…DER Simon, also der Sohnemann vom Köpenicker Stadtstreicher. DANKE DAFÜR … wer sich persönlich bedanken will, kann ja am 20.10. zum Konzert in die Friedenskirche kommen zu „der Schulz und das akustische Überfallkommando“. Da spielt Simon nämlich den Bass und freut sich über viele Besucher!
https://kunsthofkoepenick.eu/veranstaltungen/der-schulz-band-live/
So viel CrossPromotion muss schonmal sein 😊
WELTPREMIEREN?
Ja, das war nicht einfach so dahingeschrieben in der Überschrift. Ganze 5 Lieder wurden von TONI KATER erstmals aufgeführt. Wir freuen uns immer sehr, wenn so etwas passiert. Wir hatten ja auch schon einige Bands, die bei uns Premiere feierten, also ihr erstes Konzert bei uns gaben, aber der KunstHofKöpenick ist eben auch wirklich ein guter Ort, um neue Programme oder eben neue Songs zu testen. Ein Safe Space für Experimente und ein Publikum was dafür sehr offen ist, zuhören kann und Gefühle rückkoppelt.
ICH WILL LEBEN
Das wahrscheinlich populärste Lied von Toni Kater, war genauso im Programm wie vor 3 Jahren, aber eben diesmal am Klavier und begleitet von Drums und Sounds dargeboten. Eine tolle Version und nicht nur der Tresen groovte mit. Großartig!
Bei „Ich will Leben“, „Europa“ und „India“ z.B. gab es teils berührende Rückmeldungen unseres Publikums in Richtung Tonabteilung. Lieder sind immer dann sehr gelungen, wenn es Leute gibt bei denen sie auslösen, dass sie speziell nur für sie geschrieben scheinen … Ihnen also aus der Seele sprechen und sie berührt. Ich werde hier keine weiteren Lieder aufzählen, denn davon gab es wirklich viele. Wer das Konzert bei uns verpasst hat, sollte dringend ein Konzert von TONI KATER besuchen. Und ja, oberflächlich betrachtet, mag manches traurig erscheinen. Ich sehe das überhaupt nicht so. Für mich sind die Lieder in der Gesamtheit von einer großen Hoffnung durchzogen und von Humor, der sich aber eben nicht vordergründig aufdrängt. Die schönen Dinge sind eben gefährlich.
Sofia
Die kleine Sofia (4 Jahre), war heute zusammen mit Oma Nina und Wilma unser neues „Geldsammelkind“. Auch Wilma und Anna waren nur unwesentlich älter als sie für den KunstHof an Laterne und den Merchtisch eingeführt wurden. Früh übt sich. Das hast Du toll gemacht Sofia und es ist ja wichtig, dass jede Woche genug Geld zusammenkommt! Die Künstler und Künstlerinnen, die wir gemeinsam mit dem Publikum damit jeden Sonntag unterstützen, schwimmen nicht im Geld, sind aber für das Überleben der Kultur in diesem Land sehr wichtig. Und Künstler und Künstlerinnen sind in den letzten Jahren eigentlich immer übersehen worden, wenn es um Unterstützungen geht. Von Inflationsausgleich bis Energiepauschale. Nichts davon kommt bei den freischaffenden Künstlern an, obwohl es über die Künstlersozialkasse ein Leichtes wäre, sie zu erreichen.
Daher…natürlich bleibt es bei allen KunstHof Konzerten, ob auf dem Hof oder in der Friedenskirche, dabei, dass sie ohne Bezahlschranke zugänglich sein werden, also auch denen Kultur und Gemeinschaft bieten wollen, die nichts bezahlen können. Aber wir Anderen können das ausgleichen. Jeder nach seinen Möglichkeiten und nicht „Jeder für sich“. Das ist Gemeinschaft, wie wir sie leben.
FAZIT
Ja, das war ein Vormittag mit utopischer Gebrauchspoesie vom Alltag für den Alltag. Mit klarer Stimme, klarem Hirn und reinem Herzen. Und es war ein warmer Vormittag. Und das meint nicht nur die äußerliche Temperatur!
Glück auf den Weg, liebe Toni und auf bald!
Gez. Plisch
Wir sehen uns wieder nächsten Sonntag bei:
https://kunsthofkoepenick.eu/veranstaltungen/
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick
– Alt Köpenick 12. Einlass ab 11Uhr –
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Fotos: Dietmar Marquardt, Fred Beuster, Norbert Milzow