Süßes Schicksal
könnte man sagen, gibt es doch wahrlich Schlimmeres als die KunstHofKöpenick-Familie kennenzulernen und so begab es sich also schicksalhaft, dass Lilian Gold im letzten Jahr unseren (und ihren) Freund Tom Baetzel nach Köpenick begleitete, als dieser mit seinem Solo Album „Ganz leise“ bei uns gastierte.
Herr einsam
sollte er nicht sein, die Fahrt ist lang und so fuhr sie mit ihm, lernte uns und wir sie kennen und bei einem Gespräch im Anschluss stellte sich heraus, dass Lily gerade an einem Album werkelt. Und wenn es etwas Neues zu entdecken gibt, dann schlagen wir doch gerne mal als Erste zu und sicherten uns quasi sofort einen Termin bei Lily, obwohl noch gar nix fertig war, aber schließlich haben wir mit Nordlichtern ja gute Erfahrungen auf dem KunstHof. Eva Keretic, Fontaine Burnett, Putensen, Goetz Steeger, NERVLING…
Kein Weg zu weit
ist das Motto, wenn sie alle uns besuchen und so machten sich also auch Lily und Tom auf den Weg aus dem hohen Norden zu uns ins Paradies der Baustellen und Schilderwälder.
Toll
Und toll war auch der Vormittag, der Hof war längst angerichtet, der Köpenicker Stadtstreicher Tobias frisch aus Usedom vom infernalischen Trio angereist, die Schnittchen geschmiert und der Kaffee heiß, da schwebten die beiden ein. Gerade so, dass wir mit dem Soundcheck kurz nach Einlass auch wirklich fertig waren. Panik kam bei uns aber nicht auf, erinnerten wir uns doch an den kürzesten Soundcheck der KunstHofgeschichte vor nem Jahr mit Tom, als er im Stau feststeckte und wir noch ganze 5min bis KonzertBEGINN hatten und es auch irgendwie ging, ergo…immer cool bleiben!
göttliche Liebe
erwartete uns, in Lilys Liedern geht es viel um Liebe, um Erlebtes um alles, was sie so beschäftigt und das mal auf Deutsch und mal auf Englisch. Deutsch ist unserem Hofpublikum im Allgemeinen lieber, aber da Lily sehr charmant und offen durch die Geschichten führte, kurze oder auch längere Einführungen gab, stellte auch das kein Hindernis dar. Das werte Publikum ließ sich gerne in den Bann ziehen und lauschte Lilys Stimme und den genialen zwischendurch mit Szenenapplaus bedachten Umspielungen und Einbettungen durch Toms Gitarrenspiel. Seine Stimme (wir erinnern uns) ist immer noch angeschlagen und ein wenig sorgen wir uns, schließlich hat der Mann ja auch was zu sagen. Auch wenn man sich nicht als Sänger definiert Tom, aber zweite Stimmen sind wichtig und ab und zu n Spruch am Mikro wird von Dir immer gerne genommen, also…zieh es nicht weiter raus, unsere Petra hat schon recht, da MUSS was gemacht werden und sie sondiert gerade die Möglichkeiten in Hamburg für Dich!
Wild und frei
ist man doch am besten, wenn man sich artikulieren kann, ohne, dass es weh tut. Und „Wild und frei“ war einer von zwei Songs für eine Freundin von Lily…Ein Mut-mach-Song für eine frisch getrennte sozusagen und irgendwie finde ich es total schön, wenn man einem Freund, einer Freundin einfach mal so n Lied schreibt. Schreiben kann! Zuhören und in den Arm nehmen ist total wichtig in solchen Situationen, aber in einem Lied klarzumachen, wie schön, wie stark, wie wunderbar jemand ist, das ist ein großes Geschenk.
Ich halt Dich fest
Und gleich noch einer hinterher, sicher ist sicher 😉 Bei der Gelegenheit erfuhren wir auch, dass Lily Herzen reparieren kann, obwohl wir bis letzten Sonntag dachten „Ein Herz kann man nicht reparieren“ (Grüße gehen raus an Udo L.) Scheinbar also doch – und ihr eigenes Herz hat sie sowieso an Tom verloren, was wir absolut nachvollziehen können! Die Geschichten über und ihre Bewunderung für den „Alleskönner“ Tom ließen ihm sichtbar die Röte ins Gesicht schießen, is nich so einfach auf ner Bühne belobhudelt zu werden, aber ganz sicher trifft es hier nicht den Falschen.
Mein Mann
Und nun auch noch ein Lied für Tom, Lily lässt es krachen und Tom bekommt schon wieder Farbe im Gesicht. Festzuhalten ist auf jeden Fall, dass es Spaß macht, euch bei eurem Glück zuzusehen. Teilzuhaben an eurer Reise. Und wenn da eben Wände eingerissen werden müssen, dann ist das so. Lily staunt und Tom macht eben 😉
Zu den Sternen
muss es ja gar nicht weit sein, ihr seid jedenfalls auf nem guten Weg, aber Obacht….die Sonne ist schließlich ein Stern und ACHTUNG FUNFACT – Lily hat ne Sonnenallergie – kein Flachs…das tut uns zwar leid, entbehrt aber auch nicht einer gewissen Komik. Verzeih uns Lily, dass wir schmunzeln 😉
Einmal zu den Sternen und zurück, zweimal geblitzt und Zack…schon wieder neigt sich ein Konzertsonntag voller Lieder und Liebe dem Ende entgegen. Was soll man machen, der „Onkel mit der Laterne“ entert also die Bühne, obwohl es EIGENTLICH noch zwei Songs gegeben hätte, nur, ich glaube ich hatte es noch gar nicht so explizit erwähnt, es war das erste Konzert der beiden mit dem neuen Material von Lilian Gold und somit noch nicht so genau ausgestoppt. Also hatten wir abgemacht, entweder nach „Dynamit“, oder 12.45Uhr kommt der „Onkel mit der Laterne“ Tobias zum Einsatz, der aber unbedingt „Dynamit“ hören wollte und somit nach dem Flug zu den Sternen kurzerhand eine Abkürzung empfahl, welche dann auch prompt genommen wurde. Das ging dann mal so richtig nach vorne. Herrlich gefährlich!
Dynamit
ist auch folgende Meldung, die uns in der vergangenen Woche erreichte. Unser wunderbares Köpenicker SCHLOSSPLATZTHEATER steht nach 30 Jahren vor dem AUS!
Ohne Vorwarnung oder Ankündigung oder sonst etwas auf was man hätte Einfluss nehmen können wurde die Förderung gekappt und wenn nicht ein Wunder passiert, dann ist dieser wunderbare UND WICHTIGE kulturelle Ort mit all seiner Kunst und Jugendarbeit Geschichte. Wunder gibt es zwar laut Katja Epstein immer wieder, aber sie kommen eher selten von allein, also bitte unterstütz das SCHLOSSPLATZTHEATER. Wie das geht und worum es genau geht, erfahrt ihr hier:
https://schlossplatztheater.de/rettet-das-schlossplatztheater/
Auf dem KunstHof selbst haben jedenfalls sehr viele die Gelegenheit genutzt sich in die Unterstützerliste einzutragen. Danke dafür! Danke auch wieder dem ganzen Team für die unermüdliche freiwillige und ehrenamtliche Arbeit, danke Petrus, diesmal war es wirklich toll. Unser ausgebildetes Geldabholkind Nr1 war an diesem Sonntag für eine Chor Aufführung woanders gebunden und so sprang wieder die liebe Katja ein, auch dafür danke. Euch dem wunderbaren Publikum sowieso und immer wieder ein GROSSES DANKESCHÖN und danke Lilian Gold für den zauberhaften Vormittag, den Du uns gemeinsam mit Tom Baetzel bereitet hast.
Träumer
sind wir irgendwie alle und so träumen wir weiter von der Erhaltung des Schlossplatztheaters und der vielleicht doch irgendwann eintretenden Sicherung des KunstHofKöpenick als bleibender permanenter Bestandteil der Köpenicker Kultur. Denn das ist unser
Zu Haus
Mit dieser Zugabe auf Basis eines Gedichtes von Rainer Maria Rilke (featuring „Goldhertz“ – auch ein Projekt von Lily und Tom) klang der Vormittag aus. Wir zogen dann noch weiter in die Grünstraße und ließen den Tag wie immer bei Speis und Trank und guten Gesprächen gemeinsam ausklingen, während Lily und Tom sich schon wieder in Richtung Kiel bewegten, um abends noch mal kurz ins Meer zu springen………
Das Leben ist schön!
Gez. Plisch
Und hier wie immer der Hinweis auf die Seite des Tourismusvereins mit aktuellen Baustellen und BVG-Informationen. Es wird nicht leichter in nächster Zeit. Bahnhofstraße ist das Stichwort, also geht alle früher los, dann schafft ihr es auch zum Konzertbeginn um 11.30Uhr 😉
NÄCHSTEN SONNTAG – GEHT ES WEITER MIT
https://kunsthofkoepenick.eu/veranstaltungen/apres-church-auf-dem-kunsthofkoepenick-bastian-bandt-2/
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken.
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick.
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Alt Köpenick 12 – Einlass ab 11Uhr – EINTRITT FREI –
Alle Konzertberichte des Jahres zum Nachlesen findet ihr auf unserer Website unter dem Reiter APRÈS CHURCH – Alle Konzertberichte
https://kunsthofkoepenick.eu/category/allgemein/
Fotos: Norbert Milzow