Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Und der Anfang der Liebe zwischen KunstHof und Ronja & Fede liegt nun schon zwei Jahre zurück. Damals wussten beide Seiten ja noch nicht genau, was das miteinander werden wird und ließen sich dennoch nach ein paar intensiven Telefonaten neugierig aufeinander ein. Ronja schlief in der Nacht vor dem ersten Konzert bei uns sehr schlecht, weil sie gar nicht wusste, ob sie so früh am Morgen überhaupt schon singen kann und dann kam es wie es kam… Nachzulesen ist unsere erste Begegnung hier:
https://kunsthofkoepenick.eu/2023/09/05/ronja-maltzahn/
Ronja erzählte uns, dass sie dieses Gefühl, diese Welle, die gute Energie des KunstHofs in sich aufgesogen und mitgenommen hat und so hatten Ronja und Fede diesmal keinerlei Zweifel und waren sogar früher bei uns als gedacht, nämlich schon 9Uhr. Da beginnen wir ja eigentlich erst mit dem Aufhübschen des Hofes, aber da die gemeinsame Zeit an einem solchen Konzerttag ja begrenzt ist, freuten wir uns darüber sogar! War es das
Heimweh
was die beiden so früh aus dem Quartier (Danke an Zille) zu uns trieb? ☺ Wie auch immer, es fühlte sich an, als hätte man sich gerade erst letzte Woche gesehen und so gingen die Vorbereitungen des KunstHof-Teams und die Vorbereitungen von Ronja und Fede Hand in Hand. Aufzubauen war wieder einiges an Instrumentarium, danke an dieser Stelle an Anna, die ja von Anfang an dabei ist, angefangen als „Geldsammelkind“ hat sie sich inzwischen zur unverzichtbaren Hilfe am Merch und aber vor allem am Ton und allem was damit zusammenhängt gemausert. Wenn Tobias mal nicht da ist, ersetzt sie ihn am Ton inzwischen komplett und an Tagen wie heute leitet sie den Aufbau mit an, wickelt und zieht Kabel, hat immer das Auge und das Ohr für Dinge, die getan werden müssen und ist einfach insgesamt ne knorke Göre. DANKE ANNA!
Alle Zeit
„der Welt, komm wir nehmen uns alle Zeit der Welt“, singt Ronja und … „die Freude kann nur echt sein, wenn da jemand ist zum Teilen“… Und es war in der Tat, eine wahre Freude diesen Sonntag miteinander zu teilen.
Vor zwei Jahren meinte der sichtlich angefasste „Onkel mit der Laterne“ Tobias am Ende bei seiner Schlussrede sinngemäß, es wäre gut zu wissen, dass es junge Künstlerinnen gibt, die mit offenen Augen, Haltung und so viel Herz durch dieses Business gehen, ihren ganz eigenen Weg gehen und dass man sich dann um die Zukunft der Musik, der Poesie weniger Sorgen machen muss… Und nun, auch das eine Freude, Ronja und Fede SIND ihren Weg weitergegangen und nicht nur das. Sie entwickeln sich auch ständig weiter, sie probieren neue Dinge, der Einsatz der Elektronik auf der Bühne z.B. ist wesentlich ausgefuchster als noch vor zwei Jahren. Im Moment entstehende Samples werden in das Konzert eingebaut, sogar das Publikum wird zum Samplen in das Geschehen integriert, aber es wirkt nie überladen, es bleibt durchsichtig und fühlbar. Instrumente und Technik werden hier wirklich benutzt, um einer Melodie, einem Text, ein Bett zu bauen, nicht um zu zeigen, was man alles benutzen kann. Alles hat seine Position, seine Bestimmung und lässt sich gegenseitig Raum. Und das innere Kind schimmert bei aller Professionalität trotzdem immer durch.
Like a wolf
soll als Überschrift dazu dienen, einen ersten heutigen Gast vorzustellen. Zur Weiterentwicklung gehört im besten Falle nämlich auch, dass man seine Musik nicht nur auf einer Insel und für sich selbst betreibt, sondern sich öffnet für andere Künste. Diese dann miteinander verbindet, sich auch inspirieren lässt. So lernte Ronja vor 3 Jahren über einen Insta-Aufruf Tanya aus Харків (Charkiw in der Ukraine) kennen und aus dem eigentlich gedachten Bild zu einem Song entstand erst ein Video und dann ein wunderbares Buch mit 85! großartigen Illustrationen von Tanya und Texten von Ronja. 12 neue Songs erzählen die Geschichte einer jungen Wölfin, die ihr zu Hause in einem Sturm verliert und sich auf eine Reise voller Begegnungen begibt. – MAKE ART NOT WAR – Ein schönes Buch, ein wichtiges Buch und ihr könnt dabei sein!
https://ronjamaltzahn.de/wolfcrowdfunding/
Tanya (TETIANA SHE WOLF) wohnt nicht nur inzwischen bei Ronja und Fede in Deutschland, ist verantwortlich für das Artwork, macht Fotos und Videos, sondern war heute auch mit auf dem KunstHof. Es war schön dich kennengelernt zu haben Tanya!
Sunday
Ach ja, unsere Sonntage sind einfach schön und wenn unsere Gäste dann auch noch Gäste mitbringen, dann gibt es durchaus Überraschungen. Wir sind ja gerade bereits in der Auswahl der Künstlerinnen und Künstler für 2026 und es ist erst ein paar Wochen her, dass wir mit LAURA DEE, einer Chansonette aus Berlin den Termin für 2026 (Am Muttertag, das merkt sich leichter als ein Datum) ausgemacht haben und schwupps…so klein ist die (musikalische) Welt, da ist sie schon auf dem KunstHof, um Ronja und Fede zu besuchen und na klar, wenn sie schon mal da ist, dann singt sie auch zwei Lieder mit den beiden.
Das war schön und macht Lust auf mehr, Danke Laura und auf bald!
Eine weitere Gästin war Frieda an der Viola, auch Dir ein Dankeschön, komm uns doch mal wieder besuchen, wenn es dir gefallen hat!
FloW
ist Wolf rückwärts gelesen und im Flow waren auch die Band, die Gäste und das Publikum miteinander. Was ich noch erwähnen könnte ist, dass Ronja ein Vielsprach ist, wir also Lieder oder Zeilen auf Italienisch, Französisch, Englisch, Spanisch und natürlich Deutsch, manchmal sogar innerhalb nur eines Songs, hörten, dass sowohl Ronja als auch Fede neben dem Gesang viele verschiedene Instrumente spielen, wir also neben der Elektronik auch Ukulelen, Bass, Cello, Klavier, Gitarren und einen Frosch ☺ zu hören bekamen, aber….warum sollte ich das überhaupt erwähnen? Wer dabei war, hat das ja selbst gesehen und gehört und wer nicht da war, ist zum einen selber Schuld und sollte dringend irgendein Konzert der beiden aufsuchen oder spätestens 2027 dann aber wirklich bei uns auf den KunstHof kommen. Worte können das Konzert aber gar nicht adäquat wiedergeben denn:
„Musik zu beschreiben, ist wie über Architektur zu tanzen“
Diesem Zitat, was mal Steve Martin, mal Frank Zappa oder auch Elvis Costello zugeschrieben wird, kann ich mich nur anschließen. Ihr müsst ein Konzert von Ronja Maltzahn einfach erleben. Es ist ein Fest für die Sinne, für die Liebe, für das Miteinander und für alle inneren Kinder und solche die es noch in sich suchen.
NebeLeben
und schon wieder war das der Song, nach welchem der Onkel mit der Laterne die Bühne erklimmen musste, um das Ende einzuläuten. Und wieder war er sichtlich angefasst und hatte zusätzlich eigentlich gar keine Lust, diesen schönen Flug zu stoppen und dennoch gibt es ja die behördlich verordnete Mittagsruhe, zu welcher sich die Bewohner der Altstadt in einen Tiefschlaf zu begeben haben… So musste es also sein und für alle die zum ersten Mal da waren, wurde das KunstHof-Konzept des „Einer-trage-des-anderen-Last“ vorgestellt, das Team mit unserem kurzen Applaus bedankt, die Bürgerstiftung, die mit ihrer Sommerlotterie zu Gast war, ausführlich bedacht und auf ihr Fest am 22. Oktober am Müggelturm hingewiesen und dann kamen unsere inzwischen sehr großen Geldsammel“kinder“ der ersten Generation Anna und Wilma zu ihrem Einsatz. Danke ihr beiden!
Zusammen mit der Einladung zum nächsten Sonntag zu FeinCost (Volker Holly Schlott und Reinmar Henschke, also wirklich FEINKOST) gab Tobias dann die Bühne für das letzte Lied frei, aber erwartungsgemäß ging es nicht ohne Zugaben ab und da waren dann neben Ronja und Fede auch noch einmal Tanya, Frieda und Laura mit auf der Bühne. Vor der Bühne sang das Publikum (wie schon im ganzen Konzert hier und da) mit und pflanzte gemeinsam mit Ronja und der Räuberbande einen letzten Ohrwurm, der sich über den ganzen Ab- und Rückbau des Hofes nicht verflüchtigen wollte, weil… immer wenn eine oder einer dachte, ihn los zu sein, summte oder pfiff ihn irgendwer wieder aus einer anderen Ecke, gell Anna? ☺
I:Dada dadada da da:I
Zu erwähnen sei noch, dass dieser Sonntag der heißeste Sonntag seit langer Zeit war.
Ja Petrus, wir wissen, Du willst n paar Dinge wieder geraderücken, aber übertreib es bitte nicht. Die Mutter vom Köpenicker Stadtstreicher z.B. wäre eigentlich sehr gern dabei gewesen, hat sich aber bei der Hitze die S Bahn Fahrt aus Potsdam mit 3x umsteigen nicht angetan, ein paar andere bekamen beim Öffnen der Haustür einen Schlag ins Gesicht und verkrochen sich zurück in eine kühle Ecke…also…was wir Dir sagen wollen: „Danke für die Sonne, aber ein wenig mehr Augenmaß, ok??“
Das Konzert jedenfalls mit seinen Farben und Gefühlen schwang noch lange nach und der Tag für uns klang lange aus, an unserer Tafel in der Grünstraße und das bei Speis und Trank und guten Gesprächen. Ronja und Fede hätten wir auch gern dabeigehabt, aber…, wenn man schonmal in Köpenick ist und es sooo heiß ist, dann zieht es einen vor der Weiterfahrt natürlich eher direkt ans, um nicht zu sagen ins, Wasser. Das ist absolut verständlich und wir sind ja nicht aus der Welt. Auf unsere Bühne kommt ihr sowieso wieder und darauf freuen wir uns jetzt schon, aber ihr wisst ja auch so, wo ihr immer ein zu Hause habt, wenn ihr mal auf der Durchreise seid. Mi casa es su casa!
Forever on the road
wurde zwar nicht gespielt, aber werte Leserschaft, erzählt bitte auf jeden Fall weiter, dass der KunstHof trotz aller Widrigkeiten, Baustellen, Schienenerstzverkehre etc. erreichbar und geöffnet bleibt!!!! `s dauert zu uns vielleicht n bissel länger (aber nicht forever) als im letzten Jahr, aber es funktioniert!
Hier noch einmal der Hinweis auf die Seite des Tourismusvereins mit aktuellen Baustelleninformationen.
Gez. Plisch
NÄCHSTEN SONNTAG – GEHT ES WEITER MIT
https://kunsthofkoepenick.eu/veranstaltungen/apres-church-auf-dem-kunsthofkoepenick-feincost/
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken.
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick.
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Alt Köpenick 12 – Einlass ab 11Uhr – EINTRITT FREI –
Alle Konzertberichte des Jahres zum Nachlesen findet ihr auf unserer Website unter dem Reiter APRÈS CHURCH – Alle Konzertberichte
https://kunsthofkoepenick.eu/category/allgemein/
Fotos: Norbert Milzow