Zwei zum Preis von Einem
So hätte es auch heißen können das Programm, aber erstens erheben wir ja keinen Eintritt und zweitens hatte das Programm ja schon einen Namen „2 Männer unterhalten sich und spielen Songs“.
Zum Glück unterhielten sie nicht nur sich, sondern durchaus auch uns und euch und waren nebenbei der beste Beweis der These, dass Unterschiede sich anziehen. Auf den ersten Blick mag das Songwriting der beiden nicht zusammenpassen, der durchaus unterschiedliche Umgang mit den Elementen Text, Stimme, Gitarre und Publikum, aber wie gesagt, nur auf den ersten Blick oder auf das erste Ohr. DENN, sie ergänzen sich ganz wunderbar, die Herren Alex Imer und Jens Jensen. Zwei Seiten der gleichen Medaille, der eine vielleicht eher introvertiert und mit einer wunderbaren Stimme ausgestattet und der andere eben eher der, der nach außen geht, sich eher als Gitarrist, denn als Sänger begreift, aber durch sein Songwriting den Schalk in unserem Nacken kitzelt.
So ging es hin und her, mal gemeinsam, mal allein, sangen und spielten sie ihre Lieder und…unterhielten sich und uns ganz vortrefflich.
Zwei von der Straße
Sowohl Alex als auch Jens spielen oft auf der Straße und Straßenmusik schult. Sie schult den Umgang mit dem Publikum, den Blick auf die Dramaturgie eines Programms, auf die Einschätzung der eigenen Songs und … was für einen Liedermacher nicht unwesentlich ist, sie schult den Blick auf die Menschen, das Umfeld, das Leben. Ob man will oder nicht, es geschehen Dinge und man ist zwangsläufig dabei. Bei Hunden und Menschen sozusagen. Und daraus werden wieder neue Geschichten und Lieder. Also, wenn ihr das nächste Mal einer Straßenmusik lauscht…wer weiß…während IHR denkt, dass IHR ihm oder ihr zuhört…ja…wer weiß, vielleicht seid IHR diejenigen, welche gerade beobachtet werden und Futter für ein neues Lied liefern!?
Wie sagte schon Puh (der Bär)? – „Man kann nie wissen“!
Und ums Wissen geht’s auch nicht. Am Ende geht es bei unseren Sonntagen ums Gefühl. Und das hat gepasst. Alex und Jens haben sich wohlgefühlt bei uns, wir haben uns wohl gefühlt mit ihnen und ihren Liedern. Die Lieder hinwiederum haben sich wohlgefühlt, ob der Resonanz, die ihnen entgegengebracht wurde und so war auch dieser Après Church Sonntag viel zu schnell vorbei. So ist das, wenn man sich wohlfühlt. Dann rast die Zeit, aber mal ehrlich…Ist das nicht besser als zusammen festzustellen, dass die Zeit klebt und dass das Konzert gerade erst angefangen hat?
Nee…denn lieber so, weil…ihr könnt ja alle am nächsten Sonntag wieder kommen…also…fast alle, Alex und Jens nicht, weil anderes Programm, kiekt mal:
https://kunsthofkoepenick.eu/veranstaltungen/apres-churchspezial-wolfgang-martin-und-manuel-schmid/
Zwei wie Pech und Schwefel
Da fällt mir ein…natürlich können Alex und Jens wiederkommen, aber vorerst eben „nur“ als Publikum. Aber sicher auch wieder irgendwann auf unserer Bühne. Danke, dass ihr da ward, danke für ein abwechslungsreiches, alle Facetten abdeckendes Programm, Danke (wie immer) dem Wetter und uns, dem KunstHofTeam und euch, dem Publikum. Schön, dass es euch gibt.
Gez. Plisch
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick
– Alt Köpenick 12. Einlass ab 11Uhr –
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Fotos: Dietmar Marquardt, Fred Beuster, Norbert Milzow