Was für eine Stimme! Voll und souverän bis hinauf in höchste Gefilde. Dazu diese perfekte Gitarre. Und das alles dargeboten mit einer Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht.
Ja, mit dem Auftritt von Teresa Bergman haben wir uns – und damit letztlich auch Euch – einen ganz besonderen Wunsch erfüllt. Eine Künstlerin dieses Formats steht selbst beim KunstHofKöpenick e.V. nicht alle Tage auf der Bühne. Das soll Qualität und Anspruch all der anderen wunderbaren Musiker, die uns bislang besuchten, keinesfalls schmälern, aber hier hat jemand doch tatsächlich nochmal einen oben drauf gesetzt.
Teresa Bergman stammt ursprünglich aus Neuseeland, ist aber schon seit längerem in Berlin seßhaft. Einst angefangen mit der „Standardkarriere“ als Straßenmusikerin konnte dieses Talent alsbald entdeckt und angemessen gefördert werden, was sich u.a. in mittlerweile mehreren produzierten Alben und auch einer eigenen Band manifestierte.
Jene war übrigens am vergangenen Sonntag nicht mit dabei, was aber angesichts des eingangs beschriebenen künstlerischen Niveaus auch niemand wirklich bedauern musste.
Worin sich unsere Protagonistin dann kaum von all ihren bisherigen Vorgängern auf unserer KunstHof-Bühne unterschied, war der Umstand, dass zwischen den Stücken stets kleine Geschichten und Anekdoten erzählt wurden. Und das gilt es durchaus als positiv zu verstehen, macht es ein musikalisches Programm doch erst recht kurzweilig und bisweilen sogar amüsant.
So berichtete uns Teresa etwa von einer bei ihr im Zuge einer privaten Trennung und der Corana-Pandemie entstandenen Laktoseintoleranz, die für sich genommen längst nicht so dramatisch zu betrachten wäre, wenn denn damit nicht zugleich ein praktisch kaum händelbarer Verzicht auf handelsübliches Speiseeis einherginge. Wirklich schlimm sowas! Und beim Paul McCartney-Konzert in der Waldbühne erhoffte sie sich sogar, zum Mitsingen auf die Bühne geholt zu werden, was möglicherweise letztlich daran scheiterte, dass sie mittlerweile vom vielen Bier einfach zu besoffen war.
Apropos Macca: die Beatles haben es ihr offenbar besonderes angetan. „Girl“ und „Across The Universe“ standen denn auch auf der Setlist; selbstredend gekonnt und virtuos adaptiert. Überdies der Hit „Je veux“ von Isbelle Geffroy alias Zaz, an die ihr Stil vielleicht auch sonst am ehesten erinnert.
Mit nicht eben wenig Stolz wurden wir zudem auf die kommenden Events der Künstlerin hingewiesen, so das Record-Release-Konzert zur derzeit in Arbeit befindlichen neuen Platte am 28. Oktober im Club Gretchen in Kreuzberg und insbesondere ein gemeinsames Event mit dem Filmorchester Babelsberg (!) am 21. April kommenden Jahres im Potsdamer Nikolaisaal (unbedingt vormerken!!!).
Unser wieder zahlreich erschienenes Publikum wollte Teresa Bergman folglich auch kaum von der Bühne lassen, einer Zugabe folgte die nächste. Auch dessen im Anschluss gezeigtes Interesse an (persönlich signierten) CDs und Schallplatten zeugte davon, dass wir einmal mehr einen Sonntag erleben durften, von dem wir noch lange zehren werden.
Danke Teresa Bergman, es war uns eine Ehre!
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