„Wer seine Stimme einmal hört, vergisst sie nicht mehr: warm und rau, politisch und lakonisch.“ Derlei Vorschusslorbeeren der Musikpresse bieten für gewöhnlich beste Voraussetzungen, unsere kleine und feine KunstHof-Bühne zu bespielen, nicht wahr? Dachten wir uns auch, und machten Nägel mit Köpfen. Also: Herzlich willkommen, Karl Neukauf! Und wer unser Treiben hier aufmerksam verfolgt, dem wird längst aufgefallen sein, dass der Künstler erst unlängst bei uns zu Gast war, quasi im Schlepptau von Sweet Confusion.
Dabei kann der Multiinstrumentalist (und zudem auch Komponist und Produzent) doch nahezu eine ganze Band im Alleingang besetzen, und würde dies folgerichtig auch mit seinem Soloprogramm tun. Mehrere Alben zieren bereits seine Diskografie, von der Zusammenarbeit mit vielen seiner Kollegen ganz zu schweigen. Wobei: so ganz alleine kam er diesmal nicht, sondern ließ sich von der kongenialen Percussionistin Ilka Posin begleiten.
Etwas irreführend im ersten Moment der Titel des Programms „Neue Berliner Chansons“, denn die Stilistik ist doch bisweilen eher jenseits dessen, was hierunter für gemeinhin verstanden wird. So wird etwa auch das klassische Rockmetier bedient, und die eingangs bereits zitierte markant sonore Stimme will hier erst recht passen.
Übrigens war es an die 35 Grad warm an diesem Sonntag, was unser Publikum – wie eigentlich nahezu immer – nichts davon abhielt, zahlreich zu erscheinen. Zur Erinnerung: erst vor drei Wochen mussten wir noch die Feuertonne bemühen…
Karl Neukauf und Ilka Posin vermochten es indes, nicht nur unsere Füße zum rhythmischen Mitwippen zu animieren, sondern insbesondere auch bewusst auf die vielfach amüsanten Feinheiten in den – durchweg deutschen – Textzeilen zu achten, zumal jeder Song mit einer kurzen Anmoderation garniert wurde. Etwas, was man sich gelegentlich auch von der Konkurrenz wünschen würde.
So nun: der Karl darf wiederkommen! Und die Ilka dabei gerne wieder mitbringen. Dank an beide, es hat mächtig Spaß gemacht. Und das soll es wieder, möglichst bald!
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