Paradies
unser KunstHof ist ein solches. Und das bei jedem Wetter. Petrus hatte scheinbar am Kampftag der Arbeiterklasse zu viel gefeiert und vergessen den Heliumballon rechtzeitig anzuwerfen und so begann der Tag bei frostigen 12°C und Wind (Westwind!). Also…Zähne zusammenbeißen war angesagt, die Bühne abhängen, die Anlage vorsichtshalber wasserfest machen, einen Ofen auf die Bühne stellen, um vorzuheizen und darauf hoffen, dass das geneigte Publikum sich noch an unsere Decken und den Glühwein erinnert. Hatte ich schon mal erwähnt, dass die Sonne per se eine merkwürdige Erfindung ist? Weil – Am Tag ist es sowieso hell und nachts, wenn man sie braucht, ist sie nicht da – Nu ja, diesmal fehlte sie also selbst am SONNtag…
Wetter
eben, wat willste machen. Auch unsere für diesen Tag eingeladenen Band
EINZELTEILE
kam pünktlich, aber nicht gänzlich überzeugt ob der Kälte auf dem Hof an, aber wenn der erste Kaffee getrunken und der erste Sound gecheckt ist, sieht die Welt schon ganz anders aus und im Gegensatz zu Petrus war auf unser Publikum Verlass
☺
Heimat für mich
heißt eben auch Heimat für euch alle, die ihr immer wieder kommt und euch von nichts abhalten lasst und somit füllte sich der Hof zwar nicht wie bei Sonnenschein, aber durchaus sehr gut und das Konzert mit
Sonja, Thekla und Maria
konnte beginnen. Sonja und Thekla waren ja schon in Einzelteilen, also in anderen Formationen bei uns und diesmal eben mit Maria als EINZELTEILE, also einer Band mit DREI Stimmen, die zu ZWEI Gitarren und EINER Geige singen und ab und zu sogar zu EINEM Bass und EINER Trompete. Und wie…
Herzblut
ist nicht nur ein Lied, Herzblut stecken die 3 in ihr Programm und schrecken bei aller Unterhaltung nicht davor zurück Themen anzusprechen, die ihnen auf der Seele brennen. Feminismus und linke Gesinnung können auch Spaß machen und ohne erhobenen Zeigefinger in Worte und Töne gegossen werden
Rebellion
muss nicht alles zertrümmern, sondern kann sehr einladend sein. Und das kommt an. Wie auch die Erinnerung an Sophie Scholl, wie wichtig in diesen Zeiten. Ähnlich unserer KunstHof-Ausrichtung geht es hier nicht darum Leute auszuschließen oder auszugrenzen, es geht um Austausch, um das Miteinander und das Leben dessen, dass man eine Meinung haben kann, die man auch äußert, aber ohne den Anspruch, dass nach einem Lied oder einem Gespräch, der andere plötzlich der gleichen Meinung zu sein hat. Wichtig ist der Dialog und der passiert in diesem Fall eben zwischen Bühne und Publikum und ist niemals eine Einbahnstraße.
Und so ganz nebenbei gab es sogar zwei (oder gar drei?) Premieren, also Lieder die zum ersten Mal gespielt wurden. Das lieben wir besonders, wenn der KunstHof quasi Geburtshelfer ist, sei es für ein Lied oder manchmal sogar für eine ganze Band. TOLL!
Traumwelten
und warum denn auch nicht? Man wird ja wohl noch träumen dürfen von einer besseren Welt!
Und das taten wir alle ausgiebig an diesem windigen Vormittag. Sogar ein paar vereinzelte Regentropfen verirrten sich ungewöhnlicherweise zu uns, aber das alles tat der Sache keinen Abbruch. Die großen Schirme konnten wir wegen des Windes zwar nicht öffnen, aber wir haben einen neuen Pavillon UND die vielen kleinen Schirme, das sah lustig aus ☺
Gute Laune gab es also reichlich auf und vor der Bühne, vor und hinter dem Tresen sowieso!
Kontaktlos
blieb da keiner und keine. Es ist so schön, dass die Saison endlich wieder gestartet ist und wir sehen können, dass weder das Wetter noch die Baustellen uns und unserer Idee etwas anhaben können. Danke liebes Publikum und erzählt auf jeden Fall weiter, dass der KunstHof bei allen Widrigkeiten erreichbar und geöffnet bleibt.
Hier noch einmal der Hinweis auf die Seite des Tourismusvereins mit aktuellen Baustelleninformationen.
Trauriger Mond
nehme ich mal zum Anlass, um zum kommentatorischen Landeanflug anzusetzen, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass es auch noch zwei Gäste auf der Bühne gab. Flo und Martin von ZARGENBRUCH gaben sich und uns die Ehre und griffen am Mikrofon auch noch kurz in das Geschehen ein. Danke dafür, danke EINZELTEILE für einen großartigen Konzertvormittag, danke wundervolles Team für alles, danke dem „Onkel mit der Laterne“ für das immer wieder Erklären des solidarischen Gedankens, danke unseren nun schon (sehr) großen Geldsammelkindern Anna, Mimi und Wilma, toll dass ihr mit so viel Spaß (und so früh!) dabei seid, KEIN DANK diesmal an Petrus, ich glaube es hackt, das war anders besprochen, besser Dich!
Auf wiedersehen
hieß es dann nach einer innig eingeforderten Zugabe und das Team saß diesmal nach dem Rückbau des Hofes nicht in der Grünstraße, sondern quasi in Italien noch zusammen und ließ den Tag gemeinsam ausgleiten.
Gez. Plisch
NÄCHSTEN SONNTAG GEHT ES WEITER MIT
gez. Plisch
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken.
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick.
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Alt Köpenick 12 – Einlass ab 11Uhr – EINTRITT FREI –
Alle Konzertberichte des Jahres zum Nachlesen findet ihr auf unserer Website unter dem Reiter APRÈS CHURCH – Alle Konzertberichte
https://kunsthofkoepenick.eu/category/allgemein/
Fotos: Norbert Milzow