Dieses Wochenende war alles anders
und weil für uns eben alles anders war, begann eben auch Après Church ganz anders, nämlich mit dem „Onkel mit der Laterne“ Tobias auf der Bühne, der einiges mitzuteilen hatte.
Als erstes natürlich die kurzfristige Planänderung der musikalischen Gäste.
Mon Marie et Moi aus Kaiserslautern mussten kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen passen, ihr Konzert wird am 28. September 2025! nachgeholt. Dafür sprangen dankenswerter Weise Pascal von Woblewsky und Jürgen Heckel ein, obwohl beide am Vorabend noch mit ihrem „sixties songbook” in Greifswald auf der Bühne standen. Das gab ein Sonderlob, einen besonderen Dank und einen donnernden Applaus. Aber…das war noch nicht alles an Mitteilung. Denn am Donnerstag war die Auftaktveranstaltung, der Festakts zu
275 Jahre Grünau
in der Friedenskirche zu Grünau, also in unserem zweiten Wohnzimmer und das Festkomitee vergab 7 Ehrenmedaillen für bürgerschaftliches, ehrenamtliches Engagement. Eine davon für Tobias Unterberg, also unseren „Onkel mit der Laterne“ und „Köpenicker Stadtstreicher“.
Nur leider waren vom Protokoll keine Dankesreden vorgesehen, weshalb das auf dem KunstHof nachgeholt wurde. Und mit Dank meine ich den Dank von Tobias an den ganzen Verein, weil…Ehrenamt ist zumeist eine Teamarbeit und somit nimmt Tobias die Medaille zwar mit Stolz entgegen, aber eben auch stellvertretend für den ganzen Haufen wahnsinniger und kulturbegeisterter Mittäter des KunstHofKöpenick e.V.
Und das musste eben nochmal gesagt werden und natürlich die Medaille gezeigt. Dafür gab es diesmal den langen Applaus für das ganze KunstHof Team! Funfact am Rande, so einige, um nicht zu sagen alle, außer Tobias selbst, wussten vorab von der Ehrung und haben nicht nur dichtgehalten, sondern viele waren auch bei der Ehrung am Donnerstag zugegen ☺
Ein Statement von Tobias
dazu gab es auch auf unserem facebook, hier der Wortlaut:
„Ich danke dem Festkomitee für die Würdigung der ehrenamtlichen Arbeit, die immer eine Teamarbeit ist!
Insofern geht mein persönlicher Dank für die unermüdliche Unterstützung natürlich an meine Frau Katja und an das gesamte Team des KunstHofKöpenick e.V. – Ohne euch ginge das alles nicht!
Ich bedanke mich auch bei Bezirksbürgermeister Oliver Igel für die Laudatio und stellvertretend für alle Glückwünsche bei Kulturstadtrat Marco Brauchmann. Und dass die Ehrung in unserem zweiten Wohnzimmer in der Grünauer Friedenskirche stattfand, war für uns alle sehr emotional. Danke auch an Pfarrer Ulrich Kastner, die evangelische Kirchengemeinde Bohnsdorf – Grünau und den Förderverein Grünauer Friedenskirche e.V.!“
Tobias Unterberg
Der KunstHofKöpenick e.V.
ist gut vernetzt und natürlich immer präsent, wenn hier oder in der Nachbarschaft was los ist und somit war nach dem Fest (Köpenicker und Kietzer Sommer) vor dem Fest (275 Jahre Grünau).
Tobias tummelte sich am Freitag und am Sonnabend an der Festbühne 1 als Stagemanager und Moderator. Wir wollen aber nicht verschweigen, dass unser Deal mit Petrus eben nur für den KunstHof gilt und das Programm am Freitag auf Anweisung um 17Uhr wegen Unwetterwarnung abgebrochen werden musste. Wie alle anderen Veranstaltungen in Berlin auch. Da war aber auch Land unter! Heilige…
Der Sonnabend verlief hingegen reibungslos und der KunstHofKöpenick war selbstverständlich beim großen Festumzug dabei. Zusammen mit vielen befreundeten Vereinen aus der Nachbarschaft, wie PopKulturOst e.V., Zilles Altstadttheater, Zukunft in Grünau, dem Ortsverein Grünau u.v.m. ging der Tross von der Grünauer Brücke bis zur Bühne an der neuen Ragattatribüne, wo alle vom Hauptmann in Empfang genommen wurden. Ein paar der Mitlaufenden schnippten dann danach noch rüber zur Festbühne. Während also am Freitag die Konzerte unserer Freunde Matze Stolpe (Richard Arame Band), Manuel Schmid und Dirk Zöllner (ZÖLLNER Bigband!) ausfallen mussten, gab es wenigstens am Sonnabend noch Robert Gläser und Band zu erleben. Am 18.August dann auch bei uns zum
Après Church
…genau…da war doch noch was. Am Sonntag früh waren wir also alle wieder zu Hause auf dem KunstHof und das Kernteam begann, wie immer 9Uhr, alles vorzubereiten. Eine Beobachtung sagt, dass 10 Minuten vor 9Uhr Tobias und Norbert unabhängig voneinander dabei gesehen wurden, wie sie sich kurz sammelten und quasi tiefenentspannt die Ruhe vor dem Sturm begingen, indem sie vor dem Hof in der Sonne saßen. An verschiedenen Stellen und ohne einander wahrzunehmen, aber mit der gleichen Intension: 5min Oooommmm! ☺
Pascal und Jürgen
eilten heran. Müde aber voller Tatendrang und die Begrüßung war überschwänglich. Es ist einfach schön, wenn man in einer solchen Situation Freunde hat, die sich nicht zu schade sind einzuspringen, um unserem Publikum (und uns) einen tollen Vormittag zu bereiten. Und die beiden sind ja nun nicht irgendwer. Hier von Ersatz zu reden, wäre eine Frechheit. Über 30 Jahre musiziert dieses Dreamteam nun schon gemeinsam, normaler Weise mit Band, oder auch bei Jürgens Band BAJAZZO, aber im Duo ist das wirklich auch sehr sehr zauberhaft. Jürgen spielt sowieso Gitarre für mindestens zwei (mal akustisch, mal E-Gitarre) und Pascal schraubt die Stimme durch alle Register, bedient im Vorbeilaufen noch verschiedene Perkussionsinstrumente und ein Octapad…Dazu später mehr, hihi…
Sixties Songbook
war also das angesagte Programm. New Songs from the Past sozusagen. Und bevor hier die ersten mosern. Ja richtig, wir veranstalten keine Cover Bands, aber das hier ist etwas völlig anderes. Eine neue Qualität. Ein wirkliches NEU-ERFINDEN zeitlosen Materials.
Pascal von Wroblewsky unsere Jazz Titania, hat ja sowieso ein heimliches Faible für Rockmusik und Jürgen Heckel ist samt seiner Gitarre natürlich auch von Jimi Hendrix sozialisiert worden. Also, was liegt da näher, als in den reichlich gefüllten Topf der Sixties zu greifen und daraus Musik zu kreieren, die nun gar nicht mehr in eine Schublade passt. Da hört man „Hey Joe” mit ganz anderen Ohren und aus „Black Dog“ von Led Zeppelin wird kurzerhand ein 5/4 Jazz…quasi Black Dog/JazzRock, bei „Riders on the Storm“ von The Doors jingeln plötzlich bells vorbei, zusätzlich zu den verschiedenen Glocken, die bei uns sowieso immer bimmeln und Janis Joplin kommt eben nicht, wie gewohnt, mit dem Mercedes Benz. Das ist überraschend, erfrischend und einfach wahnsinnig gut! Apropos Jingle Bells, heute, also heute, wo ich das hier schreibe, ist MittsommerWeihnacht. Ich hoffe, ihr habt schon alle Geschenke beisammen!
Octapad
Was n das n? Fragt sich der eine oder die andere. Nähern wir uns mal über das Tierreich. Ein Oktopus hat acht Arme, wobei vom Wort herkommend, hat er genau genommen acht Füße, aber das könnt ihr bei Gelegenheit selbst recherchieren. Der bekannteste Oktopus der Welt hieß Paul, wohnte in Oberhausen, hatte den Beinamen Orakelkrake und sorgte erstmals zur Fußball WM 2010 durch seine Vorhersagen für Erstaunen und Begeisterung. Oktopusse, oder wie sie in Teilen der Bevölkerung von Karlshorst heißen, Oktobusse gelten als sehr intelligent und machen oftmals was sie wollen. Womit wir beim Octapad wären. Das Octapad heißt ROLAND, kommt aus Hamamatsu (Japan) hat 8! Pads, also Flächen, auf die man, bevorzugt mit einem Drumstick, schlägt (was man bei Oktopussen vermeiden sollte) und diese spielen dann (im besten Falle) ab, was man ihnen vorher eingespeist hat. Flächen, Klänge oder Rhythmen zum Beispiel. Oder auch Signalhörner, Sirenen und Wecker, wenn man es mag. Soweit zur Theorie. In der Praxis war ROLAND an diesem Sonntag nicht gewillt, adäquat mitzuarbeiten, was den Muschkanten natürlich immer voll abgeht, aber das Publikum eher amüsiert. Es ist eben live und live passieren Dinge. Wie langweilig wäre die Welt ohne Dinge!?
Mitarbeiter des Monats wird ROLAND wohl nicht werden und ich denke Pascal und Jürgen werden ihn dafür sicher auch ausgeschimpft haben, aber unser Dank gilt auch ihm, dem kleinen achtpadigen Freund, der durchaus für Unterhaltung sorgte! Pascal kann es ja auch wegmoderieren. Dann wird eben was aus der Jugend erzählt.
Ja warum denn auch nicht?
So gehen also so einige Zusatzinformationen des Vormittags auf die Kappe des kleinen ROLAND. Wir begrüßen das!
Lucky Man
und Lucky Woman. Auf und vor der Bühne. Davor sogar viele! Und auch Tobias, der dann die Bühne zur obligatorischen Geldsammelrede erklomm, wirkte sichtlich entspannt und erfreut, dass es bei allen Vorabwidrigkeiten, ein solch schöner Vormittag geworden war. Wegen der heute langen Einleitung fiel die Rede auch kürzer aus als sonst, aber es wurden durchaus ein paar wenige neue Gesichter geortet, das Orten funktioniert ja prächtig mit unserem Applaussonar, also durch die Vergabe unseres berühmten „kurzen Applaus“, welcher diesmal an Petrus ging.
Leute, Leute…das kann auch ganz anders ausgehen, siehe Freitag. Daher…verdienter kurzer Applaus für Petrus! Unsere Sammel„kinder” waren heute wieder Anna und Wilma, die sogar mit der umgehängten Ehrenmedaille durch die Reihen zogen. Danke!! Und weil der Teufel immer auf den größten Haufen… war doch schon wieder Hannes als reicher Hauptsponsor gefragt. Hat er doch tatsächlich gerade im Lotto gewonnen. (16,80€). DANKE HANNES! Ihr wisst ja, bei uns tragen die Reichen über ihren Obolus die mit, welche nichts beisteuern können, aber trotzdem kulturelle Teilhabe erfahren. Und das soll auch so bleiben!
I´m not in love
von 10cc war auch im Programm und hier muss ich nun sagen. Nein…da gehe ich nicht mit.
I´m extremst in love mit PASCAL VON WROBLEWSKY und JÜRGEN HECKEL.
Danke für diesen wunderbaren und unerwarteten schönen Vormittag mit euch!
Mit donnerndem Applaus und nach den zusätzlich eingeforderten Zugaben ging das Konzert zwar zur Neige, aber noch nicht unser Tag. Nach dem Aufräumen des Hofes saßen wir noch zusammen auf der Grünstraße in der Sonne. Müde nach zwei Festwochen, aber glücklich. Und kürzer als sonst…klar…irgendwann is man auch mal durch. Trotzdem. Das Leben ist schön.
Wir sehen uns nächsten Sonntag bei:
Gez. Plisch
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken.
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick.
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Alt Köpenick 12. Einlass jeden Sonntag ab 11Uhr – EINTRITT FREI –
Alle Konzertberichte des Jahres zum Nachlesen findet ihr auf unserer Website unter dem Reiter APRÈS CHURCH – Alle Konzertberichte
https://kunsthofkoepenick.eu/category/allgemein/
Fotos: Dietmar Marquardt, Norbert Milzow