Wow, was war das denn?
Also klar, wir buchen ja grundsätzlich nur KünstlerInnen von denen wir der Meinung sind, dass sie toll sind und es ein schöner Vormittag werden wird, aber wenn unsere hohen Erwartungen dann noch übertroffen werden, dann ist es ein wirklich besonderer Tag!
Bubbles
Zugegeben, ich bin ja sowieso nah am Wasser, wenn mich was erwischt, aber beim Rundumblick ins Publikum und auch ins KunstHof-Team sah ich immer wieder auch bei euch feuchte Augen. Und sogar Anna, die ja nun schon ein cooler Teenie ist, konnte (und wollte) das nicht verstecken.
Unser Friedenskonzert war ja auch erst 2 Tage her und besser hätte der Termin für RONJA MALTZAHN nicht gewählt sein können. Ronja will, wie auch wir, Zeichen setzen für den Dialog, Zeichen dafür, die große Utopie Frieden (und mehr als das, ist es ja leider nicht, Dank des Menschen) am Leben zu halten und wenigstens im Kleinen zu leben, was im Großen so erstrebenswert ist. Ronja, Fede & Kai stehen für alles, was auch wir hier in unserer Kommune versuchen. Für den großen Traum, dass wir am Ende bei aller Unterschiedlichkeit alle zusammengehören und dass Bubbles eben nur dann sinnvoll sind, wenn sie als Seifenblasen aus der Maschine kommen. Und so wurde der Kunsthof schon beim zweiten Lied mit Seifenblasen geflutet. Was für ein schönes Bild.
Lasst es uns wenigstens weiter versuchen, dass unsere Träume nicht ein für alle Mal zerplatzen.
Von Fernweh zu Heimweh
Ronja, Fede & Kai sind seit nunmehr 5 Jahren zusammen auf der Reise und das überall auf dieser Welt und da kommen wir schon zu einem ganz wichtigen Punkt. Ja, man kann als Band oder als Songschreiberin auf der Welt unterwegs sein und einfach sein Programm spielen. Oft ist das so, dass es am Ende überhaupt keinen Unterschied macht, auf welchem Kontinent, in welcher Stadt man gerade ein Konzert einer Band besucht.
ODER man fährt durch die Welt und nimmt von dort Geschichten, Geräusche, Klänge, Gefühle, Begegnungen mit und lässt diese dann zu Liedern werden. So macht es Ronja und so ist es einfach zauberhaft.
Die Sprachen dieser Welt
Ronja singt auf Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Ukrainisch, Schwedisch und und und…aber die alles verbindende Sprache ist am Ende die Musik. Wir können es nicht oft genug sagen, Musik ist eine universelle Sprache und unterscheidet nicht nach Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung, Geschlecht, Abstammung oder Herkunft. Ronja, Fede & Kai stehen genau dafür. Und auch deshalb haben wir uns miteinander so wohl gefühlt.
KANADA Training
Nächste Woche geht es für die 3 übrigens nach Kanada und so war das ungewohnt morgendliche Konzert eine perfekte Jetlag Probebühne, denn…, wenn es bei uns 11.30Uhr losgeht, ist es in Kanada schon abends. Probe gelungen. Ihr schafft das 😉
Vom Schmettern und Buttern
Stimmt, Mariposa klingt so viel besser als SCHMETTERling oder BUTTERfly und apropos Entpuppen. Ich wollte noch erwähnen, dass nicht nur die Sprachen auf der Bühne gewechselt werden, nein…auch die Instrumente werden getauscht, wenn es der Song erfordert. Und das ist an dieser Stelle wichtig. Ein Song braucht, was ein Song braucht. Und so spielt Ronja eben, begleitend zu ihrem Gesang, mal Gitarre, mal Klavier oder Keyboard, mal Ukulele oder Cello! (den Köpenicker Stadtstreicher freut das). Fede ist zumeist am Bass oder Synthesizer unterwegs und singt wunderbare zweite Stimmen und auch Kai, der im Übrigen ein großartiger filigraner Schlagzeuger ist, hat seine Parts an den Keyboards, WENN es eben der Song erfordert. Nein, hier geht es nicht um ein aufgesetztes “Guckt-mal-was-wir-alles-können”, alle stellen sich in den Dienst der Songs und die sind so vielfältig wie das Leben, also muss man eben auch mal aus der angestammten Rolle fallen und sich entpuppen.
Ohrgewürm
war ohne Ende am Start, nicht nur bei Ronjas Lied für ihre Mutter, in welchem „Queen“ zitiert wurde, nee…es waren im Besonderen die eigenen Melodien, die heftig im Kopf kleben blieben. Auch hier einfach schön, dieser Wechsel von sehr verspielt Filigranem zu großen hymnenhaften Parts, sehr dynamisch und eben in diesen Parts konnte Kai auch zeigen, dass er auch anders kann als „nur“ filigran und durchsichtig.
Hey, aber am Ende ist das doch so. Was auch immer ich schreibe, wer noch nicht bei einem RONJA MALTZAHN Konzert war, der muss das dringend nachholen. Es geht ja um das Erleben, um das kollektive Erlebnis „Konzert“, was eben so viel mehr Wert ist, als ein gestreamter Schnipsel Musik. Und sicher, es gibt solche und solche Tage, aber wenn die Wellen so wogen, wie an diesem Sonntag auf dem KunstHof, dann kann ich nur raten – entweder ihr bucht euch schnell ´n Flug nach Kanada oder ihr müsst eben leider warten, bis sie wieder zurück und in der Nähe sind. In jedem Fall aber, besucht ein Konzert!!!
Loslassen im Nebel über Wasser
So langsam ging es dem Ende des Konzertes entgegen und es wurde noch zweimal sehr emotional. Erst mit einem Lied, was „Carola Kretschmer“ gewidmet war, einer ungewöhnlichen, tollen Frau und Musikerin. Geboren als Thomas Kretschmer und seines Zeichens als „Tiger von Eschnapur“ einer der Helden der legendären Panikband von Udo Lindenberg, bevor er die Entpuppung zur „Tigerin von Eschnapur“, also zu Carola abschloss. Im Leben, wie auf der Bühne! Leider ist Carola in diesem März verstorben, danke Ronja für die Erinnerung an diese großartige Gitarristin!
Und dann folgte noch ein Lied für Ronjas verstorbenen Opa, über den Umgang mit Verlust, dem Tod, aber vor allem über das Leben. Tja und danach sollte nun also „der Onkel mit der Laterne“ seine obligatorische KunstHofKonzept-Erklärungsrede halten…Das war nicht ganz so einfach. Unübersehbar gerührt und durchgeschüttelt erklärte er dann dennoch, vielleicht ein wenig holpriger als sonst, das KunstHof-Steuerkonzept und übergab die Laterne an die
Geldsammelkinder
welche in dieser Woche Elisabeth und Wilma waren. Danke euch beiden und danke Anna für den CD- und Bücherverkauf! Schön, dass ihr mit uns seid!
Mit dem Dank von Ronja an die Band und an das KunstHof-Team und weiteren zwei großartigen Songs samt Unterstützung durch ein sangesfreudiges Publikum endete ein wirklich bemerkenswerter Vormittag. Ein Vormittag voller Musik, Herz, Liebe und Gemeinschaft.
War es nicht sonderbar, dass so wenig so glücklich machen konnte
Durchaus nicht! Und mit „wenig“ ist hier lediglich, die wenige Zeit gemeint, die wir alle miteinander am Sonntag verbracht haben! Aber ein Zitat aus „Ronja Räubertochter“ musste einfach sein! 😊
Danke Ronja, Fede und Kai, wenn der KunsthofKöpenick einen Preis zu vergeben hätte, dann käme dieser zum „PANIKPREIS“ und zum „Preis der Hans Seidel Stiftung“ dazu. Diese beiden habt ihr ja schon. Es werden nicht die letzten sein!
Wir wünschen Glück und Liebe auf den Weg.
Gez. Plisch
weiter geht es am SONNTAG:
https://kunsthofkoepenick.eu/veranstaltungen/apres-church-auf-dem-kunsthofkoepenick-haase-solo/
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick
– Alt Köpenick 12 – Einlass ab 11Uhr – EINTRITT FREI –
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Fotos: Dietmar Marquardt, Fred Beuster, Norbert Milzow