Das Glück macht keine Flecken
Für mich eine der zentralen Aussagen des sonntäglichen Vormittags. Was für eine herrlich bildhafte Vorstellung von Glück. Und ich persönlich finde ja, mit Glück sollte man aasen, so viel, wie es nur geht. Kostet das Glück aus, wenn es vorbeikommt und fühlt euch gut dabei! Ganz einfach, ohne Gewissensbisse. Unser Glück waren nun Bastian Bandt und Jörg Naßler. Auch wenn der Tag von den beiden gar nicht so glücklich begann. Denn es reichte nicht, dass sie vorm Aufstehen losfahren mussten, um pünktlich zum KunstHof zu kommen, nein, es ging auch noch der Bus kaputt – mitten auf der Autobahn. Eine Lösung musste her… Also wurden schnell zwei PKW organisiert, alle Instrumente und Equipment umgeladen und beide Frauen sowie der Hund samt dem defekten Bus zurückgelassen. Das ist Opferbereitschaft in ganz großem Stil. Wir ziehen unseren Hut!
Auf der verbleibenden Strecke wäre Jörg dann auch noch beinahe mit einem ausgewachsenen Reh kollidiert, aber das Karma hatte ein Einsehen und so kamen beide dennoch pünktlich an und wurden ganz liebevoll vom besten Team der Welt empfangen. Die fleißigen Helfer waren nämlich, wie jede Woche, wieder ab 9h dabei, den Hof herzurichten und in dieses hübsche Kleinod zu verwandeln. UND unsere liebe Petra zu feiern, die hatte nämlich Geburtstag!
Zurück zum Glück
Petrus war sehr gut gelaunt und bescherte uns einen so schönen sonnigen Tag ohne Regen, ohne Wind und ohne 30°C im Schatten, sondern einfach nur schönes Wetter…war das denn so schwer???
Uns so strömte auch das Publikum zahlreich und überaus fröhlich auf den Hof, um Bastian und Jörg zu lauschen. Dabei erzählte Bastian erst einmal, dass er ja aus der Uckermark kommt und das dort eher nicht gesprochen wird, also der Uckermärker an sich wäre nicht so eine Plaudertasche, wie die Fischköppe von der Küste… aber wenn sie dann mal erzählen, dann haben sie auch was zu sagen. Solltet ihr Bastian mal persönlich treffen, fragt doch mal nach seinem Opa in diesem Zusammenhang 😊.
Schiffbruch kann man auch vor Rügen erleiden
Ansonsten schlägt Bastian, was das Wortkarge angeht, ein bisschen aus der Reihe und teilte zwischen den Songs doch recht viel mit dem interessierten Publikum. Er hatte zu jedem Lied eine kleine Anekdote oder Erzählung im Gepäck und so, war es keine reine musikalische Darbietung auf höchstem Niveau, sondern auch eine lockere wohltuende Atmosphäre. Wir erfuhren z.B., dass Bastian ein neues Tattoo auf der Hand trägt. Es handelt sich um eine Meerjungfrau, die als Wein getarntes Gift trinkt, wobei die Schwanzflosse sich auf dem Daumen befindet und immer wenn Bastian nun Gitarre spielt, sieht es so aus, als würde die kleine Meerjungfrau schwimmen. Und am besten schwimmt sie im 6/8-Takt.
Wobei nicht nur 6/8-Takte gespielt wurden, sondern auch etwas Country aus der Musik hervorklang. Und bevor sich jemand fragen konnte, wo dieser Einschlag herkam, erzählte Bastian prompt, dass sie zu einem Oldtimer- und Trucker-Treff eingeladen wurden und sich darauf angepasst hätten…man tut halt, was man kann… Und ganz egal, welche Einflüsse es bedurfte, diese wunderbare Musik zu schreiben, es hat sich allemal gelohnt. Und an dieser Stelle sei ganz besonders Jörg Naßler an den Gitarren und allerlei Schlagwerk und Geraffel hervorzuheben. Es war wunderbar dem Spielen von Jörg zu lauschen!
Ende gut, alles gut
Wahrscheinlich hat jeder noch alte Platten zuhause, wahrscheinlich haben die meisten sogar die gleichen, z.B. nennt wahrscheinlich jeder in Ostdeutschland sozialisierte Mensch „Weihnachten in Familie“ von Schrank Föbel…Verzeihung Frank Schöbel sein eigen. Am Rande sei kurz erwähnt, dass Bastian keine Witze (mehr) über Frank Schöbel macht. Aber es gibt ja auch neue Platten, Bastian hat ja die Hoffnung, dass seine Tochter irgendwann einmal vor dem Regal steht und sucht, was der Papa so gemacht hat. Und wir hoffen für ihn, dass sie dann nicht an stattdessen „Weihnachten in Familie“ aus dem Stapel zieht 😊.
Zum Ende des Konzertes kamen dann auch die zurückgelassenen Frauen mit Hund wohlbehalten und auf Stichwort zur Story des Morgens auf dem Hof an und konnten sich auch noch etwas vom Glück erhaschen. Es war ihnen gegönnt!
Weiß von euch eigentlich jemand, was Anatidaephobie ist? Es ist nicht die Angst davor mit Anna am Nordseestrand zu stehen und das Wasser ist weg…nee…nee…nee…es ist die Angst davor von Schwänen, Gänsen und /oder Enten beobachtet zu werden. Ernsthaft, kein Scherz…
Apropos Anna…Anna war am Sonntag wieder verantwortlich für den guten Ton. Danke Anna! Das bedeutet auch, dass Tobias nicht da war und Katja die Bühne für die Ansage am Anfang und die Geldsammelrede entern musste und dass Anna ihrem eigentlichen Job als GeldsammelKind nicht nachkommen konnten und alle anderen Kinder befanden sich in den Sommerferien, daher musste Nina sozusagen als GeldsammelKindVertretung ran. Aber sowohl Nina als auch Katja haben das System „Einer trage des anderen Last“ verinnerlicht und konnte den neuen Gesichtern gut erklären, wofür der KunstHofKöpenick steht und was da eigentlich so gemacht wird. Dann wurden auch noch die unterschiedlichen Appläuse geprobt, wobei der größte Applaus uneingeschränkt den beiden Hauptakteuren gebührte…Danke Bastian, danke Jörg…Es war großartig, kommt heil wieder nach Hause und kommt bald wieder!!!
Nächste Woche gibt es eine kleine Programmänderung, da Feline (von Feline und Strange) erkrankt ist. Wir wünschen ihr GUTE BESSERUNG! Und freuen uns auf Michael Seidel und Felix Lauschus:
https://kunsthofkoepenick.eu/veranstaltungen/apres-church-auf-dem-kunsthofkoepenick-micha-seidel/
Gez. Plischka
Und hier wie immer der Hinweis auf die Seite des Tourismusvereins mit aktuellen Baustellen und BVG-Informationen. Es wird nicht leichter in nächster Zeit. Bahnhofstraße ist das Stichwort, also geht alle früher los, dann schafft ihr es auch zum Konzertbeginn um 11.30Uhr 😉
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken.
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick.
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Alt Köpenick 12 – Einlass ab 11Uhr – EINTRITT FREI –
Alle Konzertberichte des Jahres zum Nachlesen findet ihr auf unserer Website unter dem Reiter APRÈS CHURCH – Alle Konzertberichte
https://kunsthofkoepenick.eu/category/allgemein/
Fotos: Norbert Milzow























