O what a beautiful mornin`
Was sonst soll man zu einem solchen Tagesbeginn sagen. Da passte doch einfach alles. Trotz morgendlicher Frische war die Sonne auch schon wach, als das Team (pünktlich wie die Maurer – 9 Uhr) am Hof eintraf. Kaum war die PA aufgebaut und die Kaffeemaschine in Lohn und Brot, tauchte das
Duo ›con emozione‹
auf und die erste Begegnung war, als hätten sich alte Bekannte wiedergetroffen.
Wir schwungen ☺ sozusagen sofort auf derselben Welle und das ist doch schon die halbe Miete. Apropos Miete, ach nee…später, erstmal
Grundlos vergnügt ☺
sind wir nie. Der Hauptgrund unserer permanenten Vergnügtheit sind eben unsere wöchentlichen Konzerte in der zwar inzwischen eingezäunten und abgesperrten aber immer noch heimeligen Altstadt zu Köpenick, aber unabhängig davon ist es auch der Titel eines Gedichtes von Mascha Kaléko und das Lebensmotto von Liane, die dieses Gedicht vortrug, wobei ich bei der Vorstellung unserer Künstler des heutigen Tages wäre.
Liane und Norbert Fietzke
bilden das „Duo ›con emozione‹ “ und das nicht nur auf der Bühne, sondern auch abseits davon und das seit vielen Jahren. Und als ob der Tag, das Konzert, die Begegnung allein nicht schon schön genug wären, die beiden hatten am Vortag des Konzertes Hochzeitstag, dessen Abend sie schon in Köpenick verbrachten UND…Liane hatte heute am Konzertsonntag Geburtstag. Daher startete das Konzert nicht nur mit der Ankündigung des „Köpenicker Stadtstreichers“ und „Onkel mit der Laterne“ Tobias, sondern mit einem herzlich gesungenen „Happy Birthday“ des gesamten Publikums.
Sonne, Mond und Sterne
erwartete uns also, ein musikalischer Spaziergang durch Klassik, Romantik, Musical und durch Gassenhauer der 30er Jahre. Norbert Fietzke ist nicht nur ein fantastischer Pianist, der Lianes Sopran wunderbar umschmeichelt, nein, wir hörten auch Kompositionen aus seiner Feder zu Fontane Gedichten und seine Interpretation der Mondscheinsonate vom ollen Beethoven, was im Publikum (zu Recht) Begeisterung auslöste. Liane würzte das mit der Geschichte zur Entstehung des Namens und dass Beethoven also den uns geläufigen Namen gar nicht kannte. Und damit meine ich nicht, weil er ihn ob seiner Taubheit nie gehört hat, sondern weil der Name erst später von Ludwig Rellstab „erfunden“ wurde.
Musensohn
hingegen ist ein von Franz Schubert vertontes Gedicht von J.W.von Goethe. Warum schreibe ich das? Weil eben alles mit allem zusammenhängt und Rellstab z.B. ein sehr distanziertes Verhältnis zu Goethe hatte, während Fontane natürlich Rellstabs Kritiken und Werke kannte und ich diese Brücke hiermit dazu nutzen kann zu erwähnen, dass uns Liane nicht einfach nur mit ihrem Sopran begeisterte, sondern die einzelnen Lieder, Gedichte und Musikstücke wunderbar durch Erzählungen und Geschichten miteinander verwob.
Und das tat sie mit Charme und Witz, mal auf der Bühne mal mitten im Publikum, mal mit Hut oder einem anderen Detail, immer gut gelaunt und einnehmend und das Publikum wusste das sehr zu schätzen. Wir auch!
Der Fischer
Bei welchem Lied hätte sich der heutige Ausflugsdampfer denn auch sonst bemerkbar machen sollen. – MÖÖÖÖP – Super, einerseits, andererseits ist das Signalhorn immer noch nicht gestimmt. Da fehlten ein paar Cent…Schade!
Die 12Uhr-Glocke meldete sich dann dafür aber passgenau zu einem Gedicht, war es
Die Beterin?
Ich glaube ja, in jedem Falle eine super Stelle um zu bimmeln!
Und unser Publikum erst. Teilweise textsicher, wenn nicht dann wenigstens summend, war es an diesem Sonntag beschwingt dabei, das eine oder andere Lied auch zu begleiten.
Also heute wurden wirklich alle Register gezogen und auch das Team am Tresen tanzte und sang eifrig mit, aber dass Anita sooooo textsicher war, dass fiel dann doch besonders auf und nicht nur Katja kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus.
In einer Nacht im Mai
na ja…so genau wollen wir es dann doch nicht wissen, was in dieser Hochzeitsnacht im Mai am Vorabend des Après Church in Köpenick geschah☺, aber an diesem Tag im Mai war schon ganz schön viel gute Energie unterwegs zwischen allen Beteiligten auf und vor der Bühne.
Ich kann es nur immer wieder und wieder sagen, wie schön anzusehen das für das KunstHof-Team ist jeden Sonntag in strahlende Augen zu schauen und zu realisieren, dass uns da scheinbar ne wirklich feine Konzertreihe gelungen ist. Und diese funktioniert eben abgesehen von Team und Künstlern nur gemeinsam mit euch, dem Publikum.
Mein Herz
geht mir über, wenn ich das jetzt schreibe, aber ich muss es tun. Natürlich hängen wir uns immer voll rein, um diese Veranstaltung zu erhalten, aber speziell bei der Eröffnung und im Bericht dazu haben wir ja auch nicht verschweigen, dass es in diesem Jahr größere Probleme geben kann, was die weitere Durchführung betrifft. Und hinter den Kulissen wurde eifrig um eine Lösung gerungen…Und nun Obacht werte Leserinnen und Leser, weil es zeigt, dass es manchmal einfach Wunder gibt und Dinge passieren, die man nicht erwartet und schon gar nicht eingefordert hat.
Aber sie passieren eben manchmal und so diesmal uns am Sonntag, den 11.Mai 2025.
Wochenend und Sonnenschein
hatten wir ja sowieso, aber schon des Morgens erklärte sich unser Vereinsmitglied Peter dazu bereit uns mit einer Spende für diesen Tag über die Runden zu helfen und plötzlich und unerwartet kam dann alles noch ganz anders. Vorab lieber Peter, vielen Dank, aber wir können Dir Deine Spende zurück überweisen.
DENN…eine Köpenicker Dame, die nicht genannt werden möchte, rettete uns am Sonntag nach dem Konzert mit einer irrsinnigen Spende auf einen Schlag die ganze Saison!!
Und das war ein heftiger Moment. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich schreibe, dass bei uns Tränen der Freude, der Erleichterung, der Rührung und des unbändigen Dankes flossen und nach wie vor fließen.
Es ist in Worten einfach nicht zu beschreiben, es ist nur einfach so schön, weil es zeigt, dass wir mit unserem Konzept, mit unserer Idee gewollt sind. Dass verstanden wird was wir und wie wir es tun. Das tut sehr gut, weil uns andere Wege der Finanzierung ja leider trotz jahrelanger Vorarbeit verschlossen blieben. Und was jetzt auch immer passiert und wie auch immer unsere weiteren Versuche für einen permanenten Standort KunstHofKöpenick ausgehen. Unsere Sonntagsreihe Après Church ist für 2025 abgesichert.
Somewhere over the rainbow
werden manchmal wirklich Träume wahr und für uns eben an diesem Sonntag. Vielleicht klärt der Vorstand noch einmal, ob es vielleicht doch irgendeine Namensnennung geben darf. Vielleicht wenigstens ein Spitzname, der dann auf einer Tafel auf der Bühne oder einem Stein in der Wand, einem Schild an der schönen bunten neuen Bank oder wo auch immer verewigt werden könnte. Mit dem Datum versehen, dass wir niemals vergessen werden und mit einem Menschen verknüpft, den wir auch niemals vergessen werden.
Gold von den Sternen
ist diese großzügige Gabe für uns und wir verneigen uns in Dankbarkeit!
Eliza Doolittle
war übrigens auch da, in Verkörperung von Liane und nahm den Hof in Beschlag, verließ die Bühne um inmitten des Publikums und beschirmt gute Laune und Freude zu verbreiten, das muss ich an dieser Stelle einfach schreiben, um noch einmal in einen anderen Gedankenraum zu treten, damit ich den Bericht auch so fröhlich beenden kann, wie der ganze Vormittag war.
(Achtung..es handelte sich um einen Sonnenschirm, nicht dass jemand denkt, es hätte geregnet.)
Erinnerung
wird bleiben an diesen außergewöhnlichen Tag. Erinnerung an eine Begegnung mit dem Duo con Emozione, die wir sicherlich wiedersehen werden. Und bevor jemand fragt, nein…nicht im nächsten Jahr, jährlich darf nicht einmal das Trio Infernale und die wohnen ja quasi fast auf dem Hof! ☺
Danke Liane und Norbert für die Musik und die gelebte Liebe. Danke liebes Publikum und erzählt auf jeden Fall weiter, dass der KunstHof bei allen Widrigkeiten erreichbar und geöffnet bleibt.
Hier noch einmal der Hinweis auf die Seite des Tourismusvereins mit aktuellen Baustelleninformationen.
Danke liebes großartiges Team, danke Petrus für den Versuch der Wiedergutmachung für die letzte Woche, wir erkennen das an, müssen aber hiermit leider schon am Anfang der Saison mitteilen, dass es auch 2025 mit der Ehrenmitgliedschaft nichts wird. Die gibt es erst wenn alle Konzerte eines Jahres bei mindestens 18Grad und ohne auch nur einen Regentropfen über die Bühne gegangen sind. Also…weiter so und 2026 gibt es einen neuen Anlauf!
Danke auch an unsere Geldsammel“Kinder“ Anna und Wilma. Schön, dass ihr wieder dabei wart.
Und wie immer: Danke Leben! Heute sogar 2X!!!
Es kann ja nicht immer so bleiben
und deshalb endete nach zwei frenetisch eingeforderten Zugaben auch dieser Vormittag zur für die Altstadt behördlich verordneten Mittagsschlafzeit. Dann ereilte das Team, was oben schon beschrieben wart, und mit glasigen Augen wurde der Hof rückgebaut und alles bis zum nächsten Sonntag verstaut.
Ab dem Nachmittag saß das Team, wie üblich, in der Grünstraße an einer langen Tafel und spielte Spanien. Also jedenfalls erzählen das immer alle, dass das da so üblich wäre und so anders und so toll.
Was soll ich sagen, wir machen das jeden Sonntag nach dem KunstHof mitten in Köpenick und diesmal waren auch mal wieder die Künstler des Tages dabei. Also das Team ließ gemeinsam mit Liane und Norbert und zwei Freunden des Duos den Tag gepflegt ausgleiten und die letzten subtrahierten sich erst, als die Sonne sich schon auf den Weg machte Schlafen zu gehen.
Wenn der weiße Flieder wieder blüht
sehen wir uns wieder. Ach was? Der blüht schon? Na dann bis
NÄCHSTEN SONNTAG – DA GEHT ES WEITER MIT
https://kunsthofkoepenick.eu/veranstaltungen/apres-church-auf-dem-kunsthofkoepenick-kimkoi-2/
Gez. Plisch
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken.
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick.
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Alt Köpenick 12 – Einlass ab 11Uhr – EINTRITT FREI –
Alle Konzertberichte des Jahres zum Nachlesen findet ihr auf unserer Website unter dem Reiter APRÈS CHURCH – Alle Konzertberichte
https://kunsthofkoepenick.eu/category/allgemein/
Fotos: Norbert Milzow