Auf der Reise
… kommen immer die besten Ideen, sagt man, doch manch gute Idee liegt eben wortwörtlich doch sehr nah. Und so haben wir wirklich Glück gehabt, dass Dirk Zöllner den Einfall hatte seinen Sonntag mal wieder auf der anderen Uferseite der Dahme zu beginnen und damit dem KunstHofKöpenick e.V. einen weiteren Höhepunkt in diesem Sommer zu schenken. Der trotz Flussquerung trocken gebliebene Zöllner hat sich zur Unterstützung André Gensicke am Klavier und Tobias Unterberg am Cello dazugeholt. Zusammen als Trio Infernale lauschten sie zu Beginn allerdings erst einmal dem Publikum, das wieder einspringen musste, den musikalischen Teil des Sonntags einzuläuten. Die Kirchenglocken, deren Job das normalerweise ist, waren schon im Urlaub. Der prall gefüllte Hof stimmte daher in guter Tradition „Bruder Jakob“ an und ließ sich dabei nicht anmerken, dass die eine oder der andere eine Fußball-bedingt kurze Nacht hatte.
Wenn der Himmel
… mal wieder unberechenbar ist…in die Karten schauen, ließ er sich diesmal nicht wirklich, der sonst so zuverlässige Wetterschutzpatron des Kunsthofs. So sah es zu Beginn des Konzerts eher trüb aus. Doch schon während des ersten Songs kämpfte sich die Sonne durch und bereitete dem Lied „Zwei Sonnen“ ein passendes Ambiente – ein Auftakt wie gemalt. Im Anschluss nahm uns das Trio Infernale direkt mit auf seine musikalische Reise – janz weit weg.
Still
… trägt Dirk Zöllners Stimme ein Herz durch den Nebel ohne Licht, lässt vergebens nach einem scheuen Hund suchen, heimlich Liebesbriefe lesen oder adressiert an Fabelwesen aus der Oranienburger Straße. Gemeinsam tanzen wir mit Paul vor dem Späti und fliehen gar nach Portugal. Dirk Zöllner hat viele Geschichten zu erzählen und weiß sie mit seiner Stimme mal einfühlsam und zart, mal rau und direkt in Szene zu setzen.
Ein besonderes Highlight: „Bleifrei“ – eine zeitlose Friedensballade die eindrucksvoll vom Trio vorgebracht wurde und das Publikum für einen Moment innehalten ließ. Das ging unter die Haut…
Am Ende sitzen wir wieder an den Docks von Köpenick und haben immer noch „Bock auf Berlin“. Es wurde gefeiert, getrunken, gelacht, gescherzt und hier und da auch die eine oder andere Träne verdrückt. Wie jedes Mal, war es uns ein Fest, euch, das Trio Infernale, auf der Bühne des KunstHofKöpenick e.V. begrüßen zu dürfen.
Vor dem letzten Lied des Sets „Viel zu weit“ verwandelte sich der Köpenicker Stadtstreicher, wie von Zauberhand, in den Onkel mit der Laterne. Es folgte der Dank an die Helferinnen und Helfer des Vereins, die unsere liebgewonnenen Konzerte erst ermöglichen. Unser Applausometer zeigte einige neue Gäste, die den „kurzen Applaus“ noch nicht kannten. Gut so… Kommt bitte wieder!
Aus gegebenem Anlass besonders hervorgehoben sei Anna B., die den vereinsinternen Aufstieg vom Geldsammelkind zur Live-Tontechnikerin geschafft hat und für einen ausgezeichneten Klang von Alt-Köpenick bis an die Ufer der Dahme sorgte.
Geldsammelkinder waren heute Wilma und Schlu. Wir berichteten ja vor ein paar Wochen über die „Next Generation Sammelkinder“: Schlu gehört jetzt auch dazu. Toll gemacht ihr zwei. Danke!
Neue Wege
… betritt Herr Zöllner mit seiner jüngst erschienenen multimedialen Graphic Novel „Machandeltal“, welche in Zusammenarbeit mit dem Maler und Grafiker Jörg Menge entstand. Eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne ermöglichte nicht nur die Refinanzierung der Bücher und Vinyl-Singles, sondern darüber hinaus auch gleich noch die zukünftige Fortführung des Projekts. Außerdem pünktlich zur Sommertour frisch aus dem Presswerk mit im Gepäck: Die nagelneue CD „DIE ZÖLLNER IM TRIO INFERNALE“. Die Freude darüber ist spürbar.
Große Freude bereitete auch der prominente und vielfältige Besuch auf dem KunstHof: Reyk war mit Papa Zöllner da und neben mittlerweile liebgewonnenen, oft gesehenen Gästen wie Christian Arbeit (Gitarrist bei The „Breakers“ … und nebenberuflich Geschäftsführer Kommunikation und Stadionsprecher bei unserem zweitliebsten Verein) sowie Petra Mattuscheck (Leiterin Unternehmenskommunikation selber zweitliebster Verein 😊), Holly Loose (u.a. „Letzte Instanz“), Jörg Stempel (Hüter des AMIGA Schatzes), Marek Bauer (die Bude), Petra Reichhardt (BVV), Arno Schmidt („Arno Schmidt„), Matze Stolpe („Indijana & The Bandits“) und Werther Lohse („LIFT“), durften wir erstmalig André Schubert (BVV) und Henning Protzmann („Panta Rhei“) auf dem Hof begrüßen; Tatjana Meissner sogar schon zum zweiten Mal in diesem Jahr. Ein herzliches Willkommen geht ebenfalls an Gregor Gysi – unseren einzig verbliebenen Abgeordneten für Treptow-Köpenick im Bundestag. Und auch die Bürgersstiftung TK präsentierte sich an diesem Tag mit ihrer Sommerlotterie. Wir bedanken uns für den Besuch!
Und besonders gefreut haben wir uns darüber, dass Regine Dobberschütz uns besucht hat. Zeigt es doch, dass es Dir wieder besser geht, liebe Regine. Wir freuen uns, dass wir einen kleinen Teil dazu beitragen konnten! Am Ende war es die Solidarität der vielen, die Dir geholfen hat. Und das ist genau das, was auch den KunstHofKöpenick e.V. ausmacht.
Fazit
…sollte man kurzhalten. 😊 Das Trio Infernale hat durch sein dynamisches Spiel die Bühne heute akustisch vergrößert. Das Cello des Köpenicker Stadtstreichers hat die Melodien wunderbar verstärkt und ergänzt, Andrés Klavier hat jedem Song den Teppich ausgerollt. Auf diese Weise konnte Dirk die Stärken seiner Stimme voll ausspielen. Es war eine bereichernde Reise. Vielen Dank und auf ein baldiges Wiedersehen.
Ein großer Dank geht natürlich auch an das tolle Publikum! Eure gute Laune, die tollen Unterhaltungen, die Geschichten, die wir mit euch zusammen schreiben dürfen, machen das Projekt Après Church erst möglich. Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen am kommenden Sonntag, wenn es wieder heißt: „Hört ihr die Glocken, macht euch auf die Socken“. Dieses Mal dann mit Emrah Gökmen & Can Aksakalli. https://kunsthofkoepenick.eu/veranstaltungen/apres-church-auf-dem-kunsthofkoepenick-emrah-goekmen-und-can-aksakalli/
gez. Pitti
PS: Der Tag klang nach dem Aufräumen des Hofes zwar nicht in Portugal, aber dafür in Griechenland aus – jedenfalls kulinarisch. Das Kernteam und 2/3 Trio Infernale ließen den Tag beschwingt ausgleiten.
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken.
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick.
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Alt Köpenick 12. Einlass jeden Sonntag ab 11Uhr – EINTRITT FREI –
Alle Konzertberichte des Jahres zum Nachlesen findet ihr auf unserer Website unter dem Reiter APRÈS CHURCH – Alle Konzertberichte
https://kunsthofkoepenick.eu/category/allgemein/
Fotos: Dietmar Marquardt, Norbert Milzow