Mit dem Fahrrad aus Wien?
Na da hat der Onkel mit der Laterne sich aber einen schönen Scherz erlaubt und das geneigte Auditorium glaubte es ihm nur zu gerne, aber wie war es denn nun wirklich?
Wahr ist: – und genau das sagte der Onkel bei der Geldsammelrede – „Heute für euch extra mit dem Fahrrad angereist, TIM PROY aus Niederösterreich!“ Und bis hierhin ist daran nichts falsch, wenn man genau hinhört, weil…Tim Proy kommt aus Niederösterreich und reiste am Sonntag mit dem Fahrrad an! Allerdings aus Friedrichshain, wo er bei einer Bekannten Quartier hatte, um bei uns auf dem KunstHof zu gastieren.
Was das Publikum gerne hören wollte, war: „Heute für euch extra aus Niederösterreich mit dem Fahrrad angereist, TIM PROY“!
WER SAGT DENN SOWAS?
Keiner! Natürlich reiste er am Tag zuvor mit dem Zug aus Wien an. Jaja, die deutsche Sprache, deshalb sagen wir ja immer aufpassen, was man so alles hört und liest und vor allem…neben den Schlagzeilen, auch die Artikel lesen, dann klärt sich vieles. Aber das ist ein anderes Thema oder vielleicht gerade nicht?
Auch Tim selbst sprang bei der Nachfrage von Tobias, „wie lange man denn da so bräuchte“ komplett auf den Zug auf und meinte „so 5 Tage“…Er hätte ja auch sagen können „45min“, was wohl mit Friedrichshain ungefähr hinkommt, aber…nun glaubte es wirklich jeder. Großer Spaß und viel Gelächter bei der Auflösung.
AUF ZU NEUEN UFERN
Mit diesem Lied begann TIM PROY die Reise durch seine Welt, gleich zu Beginn ein Lied über sein persönliches Utopia, welches doch viele Übereinstimmung zu unseren Träumen aufweist. „Auf zu neuen Ufern, auf zur neuen Zeit. Bauen wir zusammen, eine Welt die sich befreit aus der Unmündigkeit.“
Seine Klavierarbeit erinnert hier und da wirklich an die frühen Songs von Konstantin Wecker und auch von seiner Haltung, seinen Texten her ist es also kein Zufall, dass er mit seiner Band „Farbenfeuer“ auf Weckers Label „Sturm und Klang“ erschienen ist!
HELDEN und WIENER
Es gab aber nicht nur Lieder aus seiner Feder, einige wenige Cover wurden eingestreut, beispielsweise vom großen auch bei uns sehr geschätztem Georg Danzer, wobei sich TIM wunderte, dass das Publikum nicht nur Georg Danzer kennt, sondern auch das Lied „Aufwärts“, was Tim bis vor kurzem selbst nicht bekannt war, in Teilen mitsingen konnte. Ja, der Danzer ist durchaus auch bei uns wohl bekannt und gemocht! Bei Simon und Garfunkel war die Überraschung hingegen nicht wirklich groß, dort wurde fleißig mitgesungen. Es gab sogar eine WIEN Hymne von Peter Alexander zu hören, SCHUNKELALARM…aber irgendwie herzlich!
KEINE ANGST
Aber, das waren nur kurze Ausritte, im Wesentlichen gab es sehr persönliche Lieder, die uns mitnahmen in die Welt von Tim, mit seinen Ängsten, Zweifeln und Visionen. Ein wirklich sehr persönliches Programm, welches er uns da präsentierte. Also insgesamt ein Vormittag, an welchem wir Tim und er uns kennenlernen konnte und ich glaube sagen zu können, wir mögen uns.
MORGENALLERGIE
Unser „Geldabholkind“ Anna hatte leider verschlafen, weil dem Wecker (also nicht Konstantin, IHREM WECKER) wohl der Saft ausgegangen war, insofern musste Katja wieder zum Kind mutieren und in die Bresche springen. Anna bekam aber, da sie ja sonst IMMER da ist, unseren ganz eigenen „kurzen Applaus“.
Nach dem wieder sehr politischem Schlusslied „Über mir kein König“ gab es dann sogar noch zwei vom KunstHof Publikum lauthals eingeforderte Zugaben.
Erst gab es einen waschechten Rock´n´Roll Boogie, was doch in der Tat ein paar der Publikümmer dazu bewegte, eine Tanzfläche vor der Bühne einzurichten und zu schwofen – TOLL! –
Und als krönenden Abschluss wurde es noch einmal Besinnlich mit „Souvenir“ von Billy Joel.
FAZIT
Wir hatten mit TIM PROY nicht nur die weiteste Anreise in diesem Jahr, wenn auch nicht die ganze Strecke mit dem Fahrrad, sondern auch das erste Mal Regen, aber niemand wurde nass, weil wir inzwischen mit großen Schirmen und Pavillons so gut gerüstet sind, dass uns der Regen mal kann. (Auswertung mit Petrus folgt trotzdem, weil der Deal war, dass es erst NACH den Konzerten regnen darf. Und davor…Also Anna war nicht die Einzige mit einem Uhrenproblem heute) Trotz des Wetters waren wir alle guter Dinge und verlebten einen weiteren wunderbaren Sonntag miteinander. Und TIM PROY war das erste Mal in Berlin und dann gleich im schönsten Stadtbezirk und dessen kulturellem Zentrum, dem KunstHofKöpenick in der Altstadt! 😉
Danke KunstHofTeam, Danke Publikum, Danke Tim, schäm Dich Petrus!
Gez. Plisch
Wir sehen uns wieder nächsten Sonntag bei:
https://kunsthofkoepenick.eu/veranstaltungen/
Gez. Plisch
Après Church, die nachbarschaftliche verbindende Veranstaltungsreihe zum Erleben von Kultur bei Kaffee, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken
Jeden Sonntag 11.30Uhr bis 13.00Uhr auf dem KunstHofKöpenick
– Alt Köpenick 12. Einlass ab 11Uhr –
HÖRT IHR DIE GLOCKEN, MACHT EUCH AUF DIE SOCKEN!
Fotos: Dietmar Marquardt, Fred Beuster, Norbert Milzow