Friedenskonzert 2022

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AGGREGATIONSKONZERT mit Pascal von Wroblewsky – „Die Soultemperierte Vier“

03. Septemper 2022 – Friedenskirche Grünau – Einlass 18h, Eintritt frei

Warum? :

Das FRIEDENSKONZERT in der Friedenskirche Grünau am 3. September 2022 entfällt und wird auf den
01.September 2023 verschoben.

Diese Veranstaltung präsentiert der KunstHofKöpenick e.V. in Zusammenarbeit mit Tobias Unterberg und der Evangelischen Kirchengemeinde Bohnsdorf – Grünau.

„Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft.“
Bertolt Brecht

Es fällt uns nicht leicht, und doch sind wir nach monatelanger Arbeit an zwischenzeitlich drei Konzepten an dem Punkt angelangt, uns eingestehen zu müssen, dass unser FRIEDENSKONZERT im Jahr 2022 nicht durchgeführt werden kann. Zurück zur Vernunft heißt für uns und unser Konzert, uns selbst ein Scheitern nicht nur einzugestehen, sondern auch zuzugestehen. Das ergibt sich vor Allem aus dem Umstand, dass unser Konzept bei jedem FRIEDENSKONZERT  verschiedene Seiten zueinander zu führen, eine Gemeinschaft zu bilden und ein Konzert der Handreichungen zu veranstalten, in einem so aktuellen und heißen Krieg nicht durchführbar ist.

Wir hören und verstehen die Stimmen ukrainischer MusikerInnen, die uns sagen:
„Das Wort Frieden impliziert, dass es zwei Parteien gibt, die sich bekriegen und sich danach die Hände reichen. Wir haben leider keine Hand frei, weil wir zur Zeit mit beiden Händen ums Überleben kämpfen. Wir haben im Moment auch keine Kraft, um Empathie Russland gegenüber zu empfinden. Und Empathie braucht es, um miteinander zu musizieren“

Wir hören und verstehen auch die Stimmen russischer MusikerInnen, die uns sagen:
„Wir sind absolut gegen den Krieg, nur, wir dürfen ihn nicht so nennen. Wenn wir bei eurem Konzert teilnehmen würden, dann könnten wir nie wieder in unsere Heimat zurück und – wir haben auch Verständnis für die Worte der ukrainischen Musiker“

Wir hören auch die Stimmen aus unserem Umfeld, die sagen:
„Ja, dann nehmt doch für das Konzert irgendwen, es werden sich schon welche finden, die mitmachen.“

In der Tat, das wäre eine Möglichkeit. – Und dennoch sind wir der Meinung, diese eben zitierten Stimmen ernst nehmen zu müssen.

Wir wollen kein AlibiKonzert, kein FRIEDENSKONZERTchen. Wir glauben nach wie vor an unser Ursprungskonzept, lediglich der Zeitpunkt dafür ist noch nicht gekommen. Nein. Wir wollen die Flamme des FRIEDENSKONZERTes nicht verlöschen lassen; wir haben nur erkannt, dass wir sie in diesem Jahr nicht zu dicht an den Gashahn halten sollten, um unser Konzept nicht nachhaltig zu beschädigen. Das FRIEDENSKONZERT wird wieder stattfinden. Nur eben nicht in diesem Jahr. Wir können und wollen uns auch nicht hinter einem allgemeinen Friedenskonzert verstecken, wir haben sehr für das unsere gekämpft, sogar noch eine andere machbare Idee entworfen. Aber auch zu dieser Idee hätte es Mitstreiter und Mithilfe von außen gebraucht, die wir nicht aktivieren konnten.

Ja, wir sind gescheitert. Aber was ist das schon im Vergleich dazu, dass am 24.Februar alles gescheitert ist, was wir zu wissen glaubten!?

Und: Wir können und dürfen uns nicht anmaßen, ein Konzert über die Köpfe der MusikerInnen hinweg zu organisieren, die uns diese bitteren Wahrheiten mit auf den Weg gaben. Oder, um ein Gleichnis zu bemühen:
– Wir schreiben das Jahr 1939, polnische Städte liegen in Schutt und Asche und in Paris plant man ein Konzert für den Frieden mit Musikern aus Polen und Deutschland –

Ist das wirklich vorstellbar? Ist es das Signal, was es braucht? Was wir senden wollen?

WIR WOLLEN EIN ANDERES ZEICHEN SETZEN!

Wir bitten alle unsere Sponsoren und Förderer, die Mittel, die sie uns in den letzten Jahren so großzügig für die Durchführung unseres durchaus kostspieligen Konzertes zur Verfügung gestellt haben, in diesem Jahr z.B. für die Ukrainehilfe, Ärzte ohne Grenzen, die Flüchtlingshilfe, die Flüchtlingsarbeit in Treptow- Köpenick oder für den Wiederaufbau der Ukraine zu spenden. Das gleiche gilt bitte auch für unsere zahlreichen privaten Kleinspender. Auch alle schon gestellten Anträge auf öffentliche Mittel haben wir in diesem Jahr zurückgezogen oder werden sie nicht mehr stellen.

Und ja. Wir werden uns trotzdem am 3.September ab 18Uhr in der FRIEDENSKIRCHE treffen. Aber es wird lediglich eine Zusammenkunft mit einem Konzert. Wir werden in kleinerem Rahmen und weitestgehend ohne Fremdmittel ein Konzert veranstalten, damit alle unsere Gäste, die sich schon ein Jahr lang darauf  gefreut, teilweise Urlaube verlegt oder sogar Zimmer in Köpenick gebucht haben, ihren/unseren gemeinsamen Tag haben, der jedes Jahr unseren Saisonhöhepunkt darstellt. Und das zusammen mit allen fleißigen Helfern aus dem KunstHofKöpenick e.V., die immer so wunderbar einen ganzen Tag des  Friedens miteinander verbringen.

Am Konzertabend selbst werden Spendenmöglichkeiten für eine oder mehrere der oben genannten Organisationen eingerichtet. Wir klären dazu noch den besten Weg der Durchführung. Wir bitten euch, unser Publikum, noch einmal eindringlich im Jahr 2022 KEINE Spenden auf unser Vereinskonto mit dem Hinweis FRIEDENSKONZERT einzuzahlen. Wer den Verein dennoch unterstützen will, der kann das natürlich, wie immer unter dem Verwendungszweck „Spende“ tun, aber, eben dieses Jahr nicht für das FRIEDENSKONZERT. Die expliziten Spenden für das FRIEDENSKONZERT bitten wir euch in diesem Jahr anders zu verwenden oder am Konzertabend selbst den Hilfsorganisationen vor Ort zukommen zu lassen!

Zu unserem, nennen wir es AGGREGATIONSKONZERT1, haben wir eingeladen „Pascal von Wroblewsky“ mit ihrem Programm „Die Soultemperierte Vier“

DER EINTRITT IST FREI!

Bach trifft Jazz. Eine Gratwanderung zwischen Klassik und Moderne. Beteiligt werden
sein, Pascal von Wroblewsky (vox), Micha Winkler (tp, tb), Reimar Henschke (p) und Tobias Unterberg (Vc)
– Einlass 18Uhr, Beginn 19Uhr –

„Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen die böse sind,
sondern von denen, die das zulassen“
Albert Einstein

Dessen sollten wir uns immer bewusst bleiben und vielleicht ist es auch deshalb gut, dass wir uns trotzdem am 3.September sehen!
Ja, wir haben uns zu hinterfragen, wir als Gesellschaft, aber auch jeder Einzelne. Nehmen wir uns einen Abend Zeit dafür. Bleiben wir im Gespräch, in der Diskussion. Lassen wir uns nicht allein mit unseren Ängsten, unserer Wut. Aber vor allem, üben wir Anteilnahme und Empathie.

Hier geht´s zur Veranstaltung

1 Chemisch betrachtet ist die Aggregation eine lockere Zusammenlagerung von Atomen und/oder Molekülen zu einem Aggregat. Quelle: Chemieunterricht damals an der POS :-)Philosophisch betrachtet ist Aggregation die „Zusammenführung einzelner Teile zu einem Gesamtprodukt. Beispielsweise stellt es ein Problem dar, wenn man bei einer kollektiven Entscheidung die unterschiedlichen Wünsche der betroffenen auf gerechte Weise berücksichtigt“ QUELLE Universität Vechta-Philosophische Fakultät (https://philosophie-vechta.org/philosophische-begriffe/)

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